Nullnummer in Sandhausen

Beim Abgang der Mannschaften im Stadion am Hardtwald zeigte die Kamera Unions Manuel Schmiedebach in Großaufnahme. Er schüttelte den Kopf und schien innerlich zu fluchen. Das gerade zu Ende gegangene Spiel des 4. Spieltages war in jeder Hinsicht eine Nullnummer. Die Eisernen fanden nie so richtig in das Spiel. Der Plan bestand wohl darin, Sandhausen den Gegner kommen zu lassen, Fehler zu provozieren und mit Kontern den Erfolg zu suchen. Der eingangs erwähnte Schmiedebach sollte dabei mir seiner Spielübersicht eine entscheidende Rolle übernehmen. Er hatte 40 Ballkontakte, spielte 30 Pässe und davon waren 11 Fehlabspiele. Fußball ist ein Mannschaftsspiel und lag nicht nur an Schmiedebach.

Der SV Sandhausen, bisher ohne Punkt, bot von Anfang an einen bedingungslosen Kampf. Trainer Kenan Kocak hatte in der Abwehr auf eine Dreierkette umgestellt, davor ein sechs Mittelfeldspieler, so wurden die Räume eng im Mittelfeld. Eine Maßnahme die fast zu mehr als nur einen Punkt geführt hätte. Unions Aufbauspiel wurde empfindlich gestört und über den Kampf kreierte der SV Sandhausen gute Tormöglichkeiten. Es dauerte bis zur 31. Minute, da ergab sich erst die erste Möglichkeit zu einem Treffer für die Gäste aus Berlin. Sebastian Andersson vergab nur knapp. Mir einer ähnlichen Taktik des Gegners hatten die Eisernen bereits im ersten Saisonspiel, daheim gegen Aue ihre Probleme. Ein Freistoß des eingewechselten Felix Kroos in der Schlussphase sorgte für den Sieg.

In der zweiten Halbzeit bot sich das gleiche Bild. Die Eisernen fanden nicht in das Spiel und hatten Riesenglück, dass in der 52. Minute Kevin Behrens eine „tausendprozentige“ nicht verwandeln konnte und der eingewechselte Andrew Wooten seine Chance nicht nutzen konnte. Die Eisernen hätten in der 81. Minute fast den Glücksgott des Fußballs auf ihrere Seite gehabt. Eine unglückliche Abwehraktion von Sandhausens Verteidiger Jasper Verlaat brachte Grischa Prömel in eine gute Einschuss-Position. Beim Abschluss geriet er in Rücklage, so dass der Ball in Richtung Tribünendach flog. Es wäre des Guten zu viel gewesen. So blieb es bei der Punkteteilung und Sandhausen erwies sich wieder als schwieriges Pflaster für die Eisernen. Die mitgereisten Anhänger könnten neben der guten Stimmung wieder für eine zusätzliche finanzielle Belastung ihres Vereins gesorgt haben. Im Gästeblock wurden Pyro-Artikel gezündet. Der rot-weiße Nebel zog wegen der günstigen Windrichtung recht schnell aus dem Stadion.

Trainer Urs Fischer schickte die Eisernen in einer 4-4-2 Formation auf den Rasen. Gegenüber dem Spiel gegen St. Pauli  spielte Kenny Redondo für Akaki Gogia. Opfer der taktischen Umstellung wurde zunächst Felix Kroos. Neben Andersson kam Robert Zulj zu seinem ersten Startelfeinsatz. Er wurde in der 82. Minute für Kroos ausgewechselt. Eine aussichtsreiche Freistoß-Position, wie eingangs erwähnt im Spiel gegen Aue, ergab sich nicht.

Der 1. FC Union bleibt weiter ohne Niederlage und ist aktuell mit 8 Punkten auf Platz 3 der Tabelle. Die Liga macht eine Pause. Am nächsten Spieltag empfängt der 1. FC Union am Freitag, 14.09. das nächste Problemkind der Liga, den bisher noch punktlosen MSV Duisburg in der Alten Försterei. In der Länderspielpause gibt ein Freundschaftsspiel gegen den Schweizer Erstligisten Grasshopper Club Zürich mit dem deutschen Trainer Torsten Fink. Anstoß ist am kommenden Mittwoch, 05.09. ab 18:00 Uhr in der Alten Försterei.

Hans-Peter Becker

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