Mit langem Anlauf zum Sieg

Füchse schlagen HC Constanta 35:31

Ein Pferd springt nur, wenn es muss. Etwas von dieser Vierbeiner-Mentalität schien sich anfangs auf das Spiel der Füchse übertragen zu haben. Den zweiten Platz in der Hauptrunden-Gruppe konnte der Bundesligist nicht mehr verbessern. Nach den zwei Niederlagen gegen Sporting Lissabon müssen die Berliner in zwei Play-Off-Partien ihre Chance aufs Viertelfinale der European-League suchen.

Vielleicht war es auch dieser Ausgangsposition geschuldet, dass nichts zusammenlief im Spiel der Berliner. Zu unkonzentriert, zu fehlerhaft die Aktionen gegen den Tabellen-Zweiten der rumänischen Liga Nationala. Dazu eine mangelnde Körpersprache. Dagegen agierten die Gäste vom Schwarzen Meer mit hohem Tempo und beweglicher Abwehr. Als der anfängliche zwei-Tore-Rückstand der Füchse auf fünf Treffer angewachsen war – 9:14/22., machte sich auch unter den 4027 Zuschauern etwas Unruhe breit. Hätte Dejan Milosavljev nicht drei (!!) Siebenmeter gehalten, wäre der Rückstand wohl noch höher ausgefallen. Nach leichter Steigerung ging es mit einem 16:19 in die Pause.

Zielstrebiger und mit mehr Konzentration beim Abschluss starteten die Gastgeber, bei denen Mathias Gidsel und Paul Drux pausierten, in den zweiten Durchgang. Nach 42. Minuten warf Max Darj die erste Führung des EL-Titelverteidigers heraus – 24:23. Diesen bauten die Füchse, bei denen drei Akteure aus der zweiten Mannschaft – Mohr, Dieffenbacher, Mart – eine Einsatzchance erhielten, bis zum Abpfiff auf 35:31 aus. Gegner in den Playoff-Partien sind die Kadetten Schaffhausen – Heimspiel am 2. April 2024 in der Max-Schmeling-Halle.

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (3), Darj (1), Tollbring, Andersson (15), Mart, Lichtlein (3), Lindberg (1/1), Freihöfer (3), Mohr, Beneke (3), Dieffenbacher, av Teigum (5), Jacobs (1), Marsenic

Herbert Schalling

Klarer Sieg mit Ecken und Kanten

Füchse gewinnen gegen den HC Erlangen mit 39:32

Spiel gewonnen, Tabellenführung verteidigt, dazu das Comeback von Fabian Wiede und ein mit 14 Toren überragender Mathias Gidsel. Die meisten der 8.503 Zuschauer verließen die Max-Schmeling-Halle wohl glücklich und zufrieden.

Bei den Füchse-Verantwortlichen waren die Mienen nach der Partie gegen den HC Erlangen nicht ganz so entspannt. „Für meine Begriffe waren wir nicht konzentriert genug“, fand Sportvorstand Stefan Kretzschmar. „In der Abwehr haben wir es über weite Strecken nicht gut gelöst und hatten nicht den hundertprozentigen Fokus auf den 1:1-Duellen.“ Trainer Jaron Siewert schlug in die gleiche Kerbe: „Nach den ersten 15 Minuten verlieren wir über große Teile des Spiels den Zugriff in der Abwehr.“ Ein notwendiger kritischer Blick der beiden „Chefs“ vor dem „Spiel der Spiele“ am kommenden Sonntag, wenn die Füchse beim Tabellen-Zweiten in Magdeburg antreten.

Begonnen hatte die Partie aus Berliner Sicht wunschgemäß. Nicht mit hohem, nein, mit rasantem Tempo flügten die Füchse Schneisen in die wacklige Gäste-Abwehr. Es waren die drei dänischen Spieler – Gidsel, Andersson und Lindberg – die in der Startphase für die Treffer sorgten – 10:3/10. Allerdings hatten die Erlanger mit ihrem schläfrigen Auftritt einen gehörigen Anteil am klaren Spielstand. Einige Leichtsinnsfehler im Füchse-Spiel sorgten allerdings dafür, dass der deutliche Vorsprung zur Halbzeit auf nur fünf Treffer geschmolzen war – 20:15. Ein Tor hatte dabei auch Fabian Wiede beigetragen, der nach 20 Minuten ins Spiel gekommen war. Der Linkshänder hatte fünf Monate verletzt gefehlt.

Nach der Pause bauten die Gastgeber ihre Führung wieder aus. „Vielleicht haben wir da gedacht, es geht mit weniger Aufwand“, fand Trainer Siewert im Nachgang. Die Gäste aus Franken wirkten jetzt wacher, spielten auch mit mehr Tempo und fanden immer wieder die (zu vielen) Lücken in der Berliner Abwehr. Insgesamt geriet der 39:32-Sieg jedoch nicht in Gefahr, vor allem dank des überragenden Mathias Gidsel, der einer von drei Kandidaten zur Wahl als „Welthandballer des Jahres 2023“ ist. Am Dienstag geht es für die Berliner in der European League weiter. Zu Gast im „Fuchsbau“ ist dann der HC Constanta aus Rumänien.

Für die Füchse erfolgreich: Wiede (3), Darj (2), Tollbring (1) , Andersson (5), Lichtlein (2), Lindberg (8/4), Gidsel (14), Freihöfer, Langhoff (1), av Teigum, Jacobs, Marsenic (3), Drux

Herbert Schalling

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