Nur ein Pünktchen für den Berliner Profifußball

In der Bundesliga verlor der 1. FC Union am 24. Spieltag im eigenen Stadion gegen Borussia Dortmund mit 0:2. Tags zuvor wurde der „Alten Dame“ im Olympiastadion in buchstäblich letzter Minute zwei Punkte entrissen. Beide Mannschaften hatten einen Grund, mit den jeweiligen Spielleitern auf dem Rasen zu hadern. Im Olympiastadion dürfte sich der Mecklenburger Bastian Dankert mehr als unbeliebt gemacht, als er in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter für Kiel pfiff. Ob es überhaupt ein Foul war und wenn, wer es begangen hat, da wird die VARheit nicht mehr zu finden sein. Selbst das mehrfache Sichten der Videobilder aus verschiedenen Einstellungen lässt keine zweifelsfreie Beurteilung zu. Dann sollte der alte Grundsatz „In dubio pro reo „gelten. Der Schiedsrichter machte insgesamt keine gute Figur. Ich kann mich hier der Meinung des Kollegen Wolfgang Heise vom Berliner Kurier anschließen. Eine Nacht drüber geschlafen und dann noch mal DIE Szene ein paar mal angeschaut. Mein Urteil bleibt: Dieser Elfmeter, der Hertha BSC in der Nachspielzeit um den Sieg gegen Holstein Kiel (2:2) brachte, war ein schlechter Witz von Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) und Video-Überwacher Marco Fritz (Korb).

Gewundert hat mich zudem die angezeigte Nachspielzeit von fünf Minuten. Alles in allem muss Hertha dafür kritisiert werden, den Sack in Form eines dritten Tores nicht zugemacht zu haben. Da fehlt der „Alten Dame“ noch ein ganzes Stück. Es bleibt zu hoffen, dass die junge, talentierte Mannschaft im Kern zusammenbleibt, dann könnte es in der kommenden Saison mit dem Klassenerhalt funktionieren. Die grundlegende Voraussetzung ist die Lizenz von der DFL. Bis zum 15. März 2024 müssen die Unterlagen eingereicht sein. Die Finanzen müssen halbwegs stimmen, es war im vergangenen Jahr schon nicht einfach. Hoffen wir einfach das Beste.

Lizenzsorgen dürfte es an der Wuhle nicht geben. Die sportlichen Probleme sind noch nicht ganz ausgeräumt, trotz der ersten Heimniederlage im Jahre 2024 sollte der Klassenerhalt geschafft werden. Die Darmstädter sind bereits abgeschlagen, Mainz und Köln schwächeln weiter, es müsste mit dem Teufel zugehen, sollte es die Eisernen noch erwischen. Das Spiel gegen Dortmund verlief unglücklich. Ohne ein eigenes Tor kann kein Spiel gewonnen werden. Die Stürmer der Eisernen haben zeitgleich ihre Ladehemmung. Ganze 23 Tore wurden bisher erzielt, mal zum Vergleich, in der Aufstiegssaison 2019/20 waren es nach dem 24. Spieltag bereits 31 Tore und sie hatten 5 Punkte mehr auf dem Konto.

Schiedsrichter Christian Dingert ließ die lange Leine gelten, was die eine oder andere Zweikampfbewertung zweifelhaft erscheinen ließ. Dem zweiten Tor des BVB ging wohl mehr ein Foulspiel voraus. Die drei Punkte für die Gäste waren etwas schmeichelhaft. Ein Punkt oder mehr lag für die Eisernen durchaus im Bereich des möglichen. In dieser schwachen Form werden wohl die gelb-schwarzen nicht mehr so schnell an der Wuhle antreten.

Hans-Peter Becker

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