Im Berliner Olympiastadion gab es das torreichste Spiel. Zum Saisonausklang hatten sich, bei angenehmen äußeren Bedingungen, über 55.000 Zuschauer eingefunden. Der Gegner Bayer Leverkusen hat eine Katastrophen-Saison mit Trainerwechsel hinter sich. Der eigentlich talentierte Kader der Pillendreher bot größtenteils grausamen Fußball, der Trainerwechsel brachte nicht viel. Ausgerechnet gegen Hertha zeigten die Leverkusener, was möglich gewesen wäre. Es fielen 8 Tore, Hertha verlor mit 2:6. Als Mitchell Weiser in der 71. Minute das erste Hertha-Tor erzielte war das Spiel bereits entschieden. Die „Alte Dame“ lag bereits mit 0:4 hinten. Den zweiten Berliner Treffer erzielte Sami Allagui. Er verwandelte in der 86. Minute einen Strafstoß zum zwischenzeitlichen 2:5. Aus Hertha-Sicht ist damit zum Spiel alles gesagt. Es reichte trotz der erneuten Heimniederlage zum Tabellenplatz 6, der 1. FC Köln zog noch vorbei. Dass das ausgerechnet die Leverkusener ermöglichten, ist schon ein kleiner Treppenwitz.
Hertha BSC wiederholt damit fast das Ergebnis der letzten Saison. Im vergangenen Jahr holten sie 50 Punkte, bei einem ausgeglichenen Torverhältnis. In diesem Jahr war es nur ein Punkt weniger. Das Torverhältnis haben sie sich mit dem Resultat gegen Leverkusen versaut. Trotzdem, damit hat Pal Dardai wohl erneut das Optimum aus dem Kader herausgeholt. Wie gewohnt ging den Berlinern in der Schlussphase der Saison die Puste aus. Eine Verletztenmisere kam dazu. Insgesamt können sie im Hertha-Lager zufrieden sein. Zwischendurch reiften einige Blütenträume. Letzendlich erwies sich das Erreichen eines Champions-League Platzes als nicht realistisch. International ist Hertha in der kommenden Saison auf jeden Fall dabei. Es droht durch das Abrutschen auf Tabellenplatz 6 die Mühle der Qualifikation. So wird man beim Pokalfinale den Dortmundern die Daumen drücken. Heißt der Pokalsieger 2017 Borussia Dortmund, dann wären die Herthaner gleich für die Gruppenphase qualifiziert.
Die Spannung am letzten Spieltag hielt sich in Grenzen. Hoffenheim schaffte es nicht, sich direkt für die Champions-League zu qualifizieren. Der VfL Wolfsburg muss in die Relegation. Der Hamburger Sportverein rettete sich mal wieder über die Ziellinie.
Hans-Peter Becker