Es sollte ein „ganz normales“ Interview mit Günter Sommerfeldt von Hellas Nordwest anläßlich des Aufstiegs in die Berlin-Liga werden. Manchmal nehmen Interviews unerwartete Wendungen. Wir erfuhren, dass wieder ein alteingesessener Berliner Vereinsame verschwinden wird. Ein rühriger, arbeitsamer und verdienstvoller Berliner Verbands-Präsident würde sich im Grabe umdrehen. Die Rede ist von Eberhard Hartleb.
Wie konnte es bloß dazu kommen?
Günter Sommerfeldt schildert im Gespräch mit Christian Zschiedrich die Hintergründe. Der Redakteur ist immer noch baff. Ich trainierte einst selbst – sehr erfolgreich – diesen Verein Hellas Nordwest und war vom Vereinsleben, von der Struktur und dem Umfeld angetan. Ein Verein – mit damals 12 Mannschaften, davon acht Jugendmannschaften und in meinem ersten Männerteam übrigens nur deutsche Spieler – mit viel Kameradschaft und hohem Wohlfühlfaktor! Was hat sich da geändert, was alles lief aus dem Ruder?
Wenn der sportliche Erfolg da ist, kann es nicht so schlimm sein. Die sportliche Bilanz, Tabellenplatz 2, 57 Punkte, 66:51 Tore, Aufstieg von der Landesliga in die Berlin-Liga, das kann sich sehen lassen, die Finanzen dagegen, katastrophal! Kein Zusammenhalt im Verein, man ist eher gespalten, so der Eindruck von Günter Sommerfeldt. Beim Blick auf die Internetpräsenz erfährt man (noch) nichts von den bevorstehenden Veränderungen. Der Vereinsname Spielvereinigung Hellas-Nordwest 04 Berlin wird nach Lage der Dinge wohl verschwinden. Günter Sommerfeld versteht die Welt nicht mehr und ich füge bescheiden hinzu: Ich auch nicht. Geld regiert die Welt !
Christian Zschiedrich