Heimpleite unter dem neuen Meisterbanner

Die neue Saison begann für die Eisbären mit einem Auswärtswochenende, zum ersten Heimspiel erwarteten die Schützlinge von Trainer Serge Aubin die Panther aus Augsburg. Die Panther waren mit einem Sieg und einer Niederlage gestartet, während die Eisbären nach zwei Siegen, aller guten Dinge die Drei folgen lassen wollten.

Bereits um 17:00 Uhr öffnete die Arena ihre Pforten, erstes Heimspiel nach dem 10. Meistertitel und 70. Jahre Eishockey in diesem Verein, eine Jubiläumssaison. Alle Eintrittskarten gingen bereits im Vorverkauf weg und mehr als die Hälfte der Inhaber fanden sich um 18:00 Uhr zur Bannerzeremonie ein. Geschäftsführer Thomas Bothstede zog Bilanz, Dank an alle, nicht nur an die Spieler und Trainer, einbezogen wurden die vielen Helfer sowie die Familie Anschutz. Ohne sie wäre es wohl nie zu den jetzt insgesamt zehn Meistertiteln gekommen. Zwei Banner zieren neu die Arena.

Der Eishockeypart begann zur gewohnten Zeit um 19:30 Uhr. Zu Gast waren die Augsburger Panther, eine Mannschaft die in den letzten beiden Jahren nur mit Glück den Abstieg vermeiden konnte. Ein Triple dieser unheilvollen Serie soll vermieden werden. Der Kader mehr als runderneuert mit 13 neuen Spielern. Die Augsburger sind kein Meisterschaftsfavorit, könnten allerdings in dieser Saison weiter vorn landen.

Im Anfangsdrittel stellten die Gäste ihre gestiegene Qualität unter Beweis. Sie erzielten den ersten Treffer. Sie nutzten in der 5. Spielminute ein Überzahlspiel. Der Eisbärensünder Lean Bergmann brauchte nur für neun Sekunden auf der Strafbank Platz nehmen. Der Torschütze war Riley McCourt, einer der vielen Neuzugänge. Das Spiel schien anschließend in die erwarteten Bahnen zu gleiten. Einen gelungenen Spielzug der 2. Sturmreihe schloss Marcel Noebels mit dem Ausgleichstreffer ab. Anschließend bemühten sich die Eisbären um den Führungstreffer vergeblich. Sie taten schwer mit der Schussgenauigkeit.

Der zweite Treffer gelang den Eisbären erst in der 32. Minute. Davor hatten die Gäste allerdings zweimal getroffen. Nach nur 12 Sekunden im Mittelabschnitt gingen sie durch Riley Damiani mit 2:1 in Führung und nur 45 Sekunden später stand es 1:3 aus Sicht der Eisbären. Es war ein Gegentreffer bei eigener Überzahl durch Alexander Oblinger. Es wurde bis zur Drittelpause katastrophal.

Als der Schlussabschnitt begann, war auf dem Videowürfel der ernüchternde Zwischenstand von 2:6 zu lesen. Feiern konnten nur der kleine Tross der mitgereisten Augsburger Fans. Die Arena war beruhigt, lediglich die Hartmut Nickel Kurve ließ sich den Eishockeyabend nicht vermiesen.

Wann ist ein Eishockey-Spiel verloren? Es kann in diesem Sport auch mal ganz schnell gehen. Heute sah es nicht danach aus und es wurde nicht besser unter dem neuen Meisterbanner. Nichts wollte mehr gelingen. Als die letzten zwei Spielminuten angesagt wurden, hatte sich am Zwischenstand nichts mehr geändert. Ein Trost blieb, die Halle war ausverkauft und bereits am Sonntag, 29. September 2024 geht es weiter.

In der Pressekonferenz nach dem Spiel gratulierte Augsburgs Trainer Ted Dent den Eisbären zur Meisterschaft und war natürlich froh über den Sieg und hob die Leistung seines Torhüters hervor. Serge Aubin dagegen wollte nicht weiter ins Detail gehen. Es war einfach eine schlechte Leistung meiner Mannschaft heute. Dass nur fünf Verteidiger zur Verfügung standen, wollte er nicht als Entschuldigung gelten lassen.

Leider wird bei den Eisbären die Liste der verletzten Spieler länger. Marcel Noebels verletzte sich kurz vor dem Spielende. Es fehlten vier Verteidiger und Goalie Jonas Stettmer ist erkrankt.

Hans-Peter Becker

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Fotos: © Stephan Wenske

Spieldaten

DEL (Deutsche Eishockey Liga)

3. Spieltag 27.09.2024 19:30 Uhr Uber-Arena Berlin

Eisbären Berlin – Augsburger Panther 2:6 (1:1, 1:5, 0:0)

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Vieillard) – Müller, Wissmann (C); Galipeau, Reinke; Mik – Kirk, Byron, Bergmann; Noebels (A), Boychuk (A), Pföderl; Tiffels, Fontaine, Hördler; Schäfer, Wiederer, Veilleux – Trainer: Serge Aubin        

Augsburger Panther: Keller (Fiedler) – McCourt, Schemitsch; Zajac, Reul; Köhler, Blumenschein; Renner – Louis, Damiani, Busdecker; Elias, Zengerle, Oblinger; Bast, Kunyk, Hakulinen; Tosto, Volek, Hanke – Trainer: Ted Dent

Tore
0:1 – 04:02 – McCourt (Schemitsch, Bast) – PP1
1:1 – 10:27 – Noebels (Pföderl, Boychuk) – EQ
1:2 – 20:14 – Damiani (Busdeker, Louis) – EQ
1:3 – 20:59 – Oblinger – SH1
1:4 – 26:46 – Louis (Kunyk) – EQ
2:4 – 31:30 – Reinke (Pföderl, Boychuk) – EQ
2:5 – 37:52 – Hakulinen (Kunyk, Bast) – EQ
2:6 – 38:28 – Bast (Hakulinen, Kunyk) – EQ

Strafen
Eisbären Berlin: 15 (9, 4, 2) Minuten – Augsburger Panther: 17 (7, 8, 2) Minuten 

Schiedsrichter

Andris Ansons, Marc Iwert (Marcus Höfer, Vincent Brüggemann)

Zuschauer
14.200

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