Eine gesamte Saison im Eishockey kann für eine Mannschaft am letzten Spieltag zur Makulatur werden, Schuld daran hat das Playoff-System. Nur die besten Zehn dürfen weiterspielen. Der noch amtierende Meister aus Berlin zählte in der Hauptrunde, wo es um die Punkte geht, selten zu diesem Kreis der Auserwählten. Eine kleine Chance blieb am 60. Spieltag. Die Eisbären mussten ihr Spiel gegen Schwenningen gewinnen und Aufsteiger Frankfurt sollte verlieren und möglichst keinen Punkt mehr holen. Beide hatten Gegner vor der Brust, für die es um nichts mehr ging. In Berlin waren die Schwenninger mit Harold Kreis jenseits von Gut und Böse und in Frankfurt spielten die Augsburger, die wohl nach Lage der Dinge die Liga verlassen müssen.
Es galt nicht nur auf das Eis in der Berliner Arena zu schauen, genauso interessant war der Blick auf den Zwischenstand aus Frankfurt. Er wurde, wie üblich, pro Drittel einmal bekannt gegeben und es war zu beobachten, dass die Blicke der Eisbärenspieler sehr interessiert auf den Videowürfel gerichtet waren. In Berlin verging das erste Drittel torlos und in Frankfurt stand nach den ersten zwanzig effektiven Spielminuten ein 1:1 auf der Anzeigetafel. Die Eisbären bissen sich die Zähne am Schwenninger Goalie Joacim Eriksson aus.
Der Mittelabschnitt brachte die Arena zum Beben. Die Eisbären gingen in Führung und die Augsburger in Frankfurt ebenso. Matt White war der Torschütze, vorbereitet von Alexandre Grenier, der einen kapitalen Fehler vom Schwenninger Verteidiger William Weber ausnutzte. Nur eine Minute später traf Yannick Veilleux zum 2:0. Seinen Schuss konnte Eriksson zunächst abwehren, den Abpraller verwandelte er artistisch im Liegen. In Frankfurt ging Augsburg in Führung, kurz vor dem Drittel-Ende glichen die Frankfurter aus und die Eisbären kassierten in Unterzahl in der 37. Minute das 1:2. Die Spink Brüder hatten für Schwenningen zugeschlagen. Tylor legte auf Tyson.
Vor dem letzten Drittel war immer noch nichts entschieden, es wurde ein Wechselbad der Gefühle. Der Partycrusher kam in der 48. Minute, der Ausgleich für Schwennigen durch Carl Neill. In Frankfurt und in Berlin stand es 2:2. Das Momentum kippte in den verbleibenden zehn Spielminuten etwas mehr auf die Seite der Schwenninger und sie erzielten in einer empty net Situation den Treffer zum 3:2. Den Eisbären gelang nur 10 Sekunden später das 3:3 und auch in Frankfurt stand es 3:3 zu diesem Zeitpunkt.
Das Spiel ging die Verlängerung und damit war das Aus für diese Saison für die Eisbären besiegelt. Zwei Punkte wären zu wenig gewesen. Erstmals seit 2001 sind sie nicht in den Playoffs vertreten. So ganz überraschend kommt das frühe Aus nicht, zu instabil präsentierten sich die Eisbären. Marcel Noebels fand gewohnt deutliche Worte nach dem Spiel. So ließ er durchblicken, dass die Arbeitsmoral wohl nicht immer gestimmt habe. Die Enttäuschung ist jetzt groß.
Die ausverkaufte Arena feierte trotzdem und schließlich ist nach der Saison ja immer vor der Saison. Und auf ihre Fans können sich die Eisbären verlassen, wenn sie jetzt auch über 6 Monate auf das nächste DEL-Spiel warten müssen.
Hans-Peter Becker
Hallo liebes Sportick-Team,
nicht die Augsburger Panther steigen sportlich aus der DEL ab, sondern die SC Bietigheim-Bissingen Steelers als Tabellenletzter. !!!!
Liebe Grüsse