Für die Eisbären, für den amtierenden Meister, läuft es in der aktuellen Saison überhaupt nicht. Zuletzt kassierten sie eine derbe Schlappe in Schwenningen. Nur 48 Stunden später traten sie in der heimischen Arena gegen die Straubing Tigers an. Es war das insgesamt 35 Heimspiel gegen Straubing, von denen bisher lediglich 10 verloren gingen. Ein Lieblingsgegner der Eisbären könnte man sagen, zumindest bis hierhin.
Das Anfangsdrittel war seitens der Eisbären mit Vorsicht gezeichnet. Bloß nicht als erster ein Tor kassieren. So verging das erste Drittel, in dem die Gäste etwas mehr vom Spiel hatten. Etwas Zählbares kam nicht zustande, die Strafbänke blieben leer.
Im Mittelabschnitt änderte sich das Bild. Die Eisbären verstärkten ihre Angriffsbemühungen, riskierten etwas mehr. Trotzdem erzielten die Gäste den ersten Treffer im Spiel, erzielt von ihrer 4. Sturmreihe. Der Torschütze war Travis St. Denis. Die ersten Strafen im Spiel kassierten die Gäste und das kurz hintereinander. Fünf Eisbären erzielten gegen drei Straubinger den Ausgleich. Die Führung für Straubing hielt etwa Minuten. Kevin Clark war der Torschütze, vorbereitet hatten Matt White und Marcel Noebels.
Kurz vor der letzten Drittelsirene lieferten sich Eisbär Marco Nowak und Straubings Yannik Valenti einen Faustkampf, vorangegangen war ein Kniecheck von Nowak. Für ihn war das Spiel beendet, St. Denis durfte nach 7 Minuten in der Kühlbox wieder mitwirken.
Die Statistik nach zwei gespielten Dritteln sprach für die Gäste. Juho Markkanen, der junge Eisbären Goalie konnte 27 Schüsse halten, sein Gegenüber, Florian Bugl brauchte nur 17 zu halten.
Der Schlussabschnitt begann mit einem 4 gegen 4 und nach zwei Minuten waren die Gäste in Überzahl und gingen erneut in Führung durch Ex-Eisbär Parker Tuomie. Sie liefen wieder einem Rückstand hinterher. Der Blick zur Uhr wurde häufiger und banger. Die Crunchtime rückte näher und die Eisbären kämpften, lautstark gefordert von den 9.716 Fans am Freitagabend in der Arena. Die Spieluhr zählte bereits die letzten drei regulären Spielminuten herunter und der Ausgleich war immer noch nicht gefallen. Der Goalie ging vom Eis, Auszeit und nichts. Die Eisbären kassieren eine weitere Niederlage.
Straubing Trainer Tom Pokel sprach von der bisher besten Saisonleistung seiner Mannschaft, während Serge Aubin eine Niederlage zu erklären hatte. Mit der Defensivleistung seiner Mannschaft war er nicht unzufrieden. Er weiß natürlich, dass die Trainerdiskussion lauter werden wird. Aktuell steht er wohl nicht zur Disposition. Am zweiten Adventssonntag müssen die Eisbären beim Aufsteiger in Frankfurt ran. Begleitet werden sie von 1.500 Fans, die per Sonderzug anreisen werden.
Hans-Peter Becker
DEL 26. Spieltag
02.12.2022 19:30 Uhr MB-Arena Berlin
EHC Eisbären Berlin – Straubing Tigers 1:2 (0:0/1:1/0:1)