Am 6. Spieltag gaben die Adler Mannheim erstmals ihre Visitenkarte für die neue Saison in der Arena am Ostbahnhof ab. Beide Mannschaften sind alles andere als optimal gestartet. Die Adler holten bisher neun Punkte aus sechs Spielen, bei den Eisbären waren es gar nur drei aus fünf Spielen. Ein Sieg mit drei Punkten gelang dabei bisher nicht.
Die Adler erwischten den besseren Start, hatten mehr Chancen und erzielten in der 17. Minute den ersten Treffer der Partie. Sie nutzten ein Powerplay, Matt White brummte auf der Strafbank, zur Führung. Der Torschütze war Borna Rendulic. Er bekam einen von Eisbären Goalie Juho Markkanen abgewehrten Schuss vor seine Kelle serviert.
Im Mittelabschnitt kämpften sich die Eisbären in die Partie und nutzten in der 33. Minute ihrerseits einen Abwehrfehler und glichen aus. Kevin Clark war der Torschütze. Jetzt sah es danach aus, als könnten die Eisbären das Spiel zu ihren Gunsten drehen. Was die Chancenverwertung betrifft, da liegt einiges im Argen. Es trafen erneut die Gäste aus der Quadrate-Stadt. Markus Eisenschmid brachte den Puck über die Linie.
Für die Vorentscheidung zugunsten der Gäste sorgte ein erfolgreiches 5 zu 3 Powerplay, der Torschütze war erneut Rendulic und die Vorlage kam, wie beim ersten Treffer, von Matthias Plachta. Die verbleibende Spielzeit bewältigten die Adler, ohne große Gefahr für das eigene Tor zuzulassen. Für den größten Unterhaltungswert sorgten Adler-Verteidiger Korbinian Holzer und Eisbär Kevin Clark. Ein Faustkampf auf dem Eis verhinderten die Schiedsrichter, von den Strafbänken über das Kampfgericht hinweg, lieferten sie sich ein verbales Scharmützel. Sekt oder endgültig ein Schluck Selters in den letzten regulären Spielminuten. Es fiel der Anschluss und 81 Sekunden waren noch auf der Uhr, die Ernüchterung folgte knapp 30 Sekunden vor dem Ende, als Nicolas Krämmer ins leere Tor traf.
Leider eine Enttäuschung und wieder kein Dreier für den amtierenden Meister. Die Partie sahen 10.986 Zuschauer, darunter Jimmy Sharrow, der 2010 bis 2015 über 250 Spiele für die Eisbären bestritt. Eisbären-Kapitän Frank Hördler sah in dem Spiel trotzdem einen weiteren Schritt nach vorn.
Bereits am Sonntag, 2.10. geht es, erneut in der heimischen Arena, gegen Düsseldorf weiter. Vielleicht gelingt in diesem Spiel der erste Dreier.
Hans-Peter Becker
Stimmen:
Serge Aubin (Trainer Eisbären)
„Im Vergleich zur letzten Partie in München war es heute eine Verbesserung. Wir sind aggressiv und offensiv aufgetreten. So konnten wir uns zahlreiche Chancen erspielen, die wir leider nicht nutzen konnten. Daran müssen wir jetzt arbeiten, damit wir uns gemeinsam aus dieser Misere herausholen. Wir haben eine starke Mannschaft mit hoher Qualität. Ich weiß, dass wir es schaffen werden. Am Sonntag müssen wir unser System über die gesamte Spieldauer durchziehen und die Partie an uns reißen. Wir wollen unseren Fans unbedingt etwas zurückgeben.“
Marco Nowak (Verteidiger Eisbären)
„Wir haben heute gut gekämpft, aber die Strafzeiten haben uns um den Erfolg gebracht. Vor dem Gegentreffer zum 1:2 kurz vor Ende des Mitteldrittels waren wir dabei, das Tempo anzuziehen. Dieses Tor der Mannheimer hat uns dann wieder zurückgeworfen. Wir brauchen aktuell mehr Selbstvertrauen. Wir werden aber ganz sicher nicht aufgeben und blicken weiter voraus.“
Penny DEL 6. Spieltag
30.09.2022 19:30 Uhr MB-Arena Berlin
Eisbären Berlin – Adler Mannheim 2:4 (0:1, 1:1, 1:2)
Eisbären Berlin: Markkanen (Ancicka) – Melchiori, Ellis (A); Müller, Mik; F. Hördler (C), Nowak; Geibel – Noebels, Boychuk, Clark; White, Wiederer, Fiore; E. Hördler, Regin, Mauer; Roßmy, Barinka, Nijenhuis – Trainer: Serge Aubin
Adler Mannheim: Brückmann (Tiefensee) – Donovan, Holzer; Katic, Larkin; Akdag, Reul; Pilu – Wolf, Loibl, Plachta; Dawes, Szwarz, Rendulic; Eisenschmid, Wohlgemuth, Krämmer; Thiel, Jentzsch, Tosto – Trainer: Bill Stewart
Tore
0:1 – 06:36 – Rendulic (Plachta, Donovan) – PP1
1:1 – 32:44 – Clark (Noebels, F. Hördler) – EQ
1:2 – 38:15 – Eisenschmid (Thiel, Reul) – EQ
1:3 – 51:19 – Rendulic (Plachta, Dawes) – PP2
2:3 – 58:39 – Boychuk (Noebels, Nowak) – 6-5
2:4 – 59:31 – Krämmer (Plachta) – EN
Strafen
Eisbären Berlin: 12 (2, 0, 10) Minuten Adler Mannheim: 8 (2, 2, 4) Minuten
Schiedsrichter
Andris Ansons, Lasse Kopitz (Jonas Merten, Marcus Höfer)