Vor dem Spiel galt für die Eisbären das Motto:“Wir haben keine Chance, aber wir müssen sie nutzen.“ Die älteren unter den Fans der Eisbären müssen sich an die Anfänge im gesamtdeutschen Eishockey erinnert gefühlt haben. Die Gegner waren fast immer überlegen, trotzdem mussten sie bespielt und bekämpft werden. Im Welli wurde bis zum Bosmann-Urteil viel verloren, so feierten sich die Fans halt selber. Sie waren der Underdog. In dieser Saison ist es , wenn auch aus anderen Gründen ähnlich. Für das Spiel gegen den amtierenden Meister aus München standen Uwe Krupp wieder nur drei komplette Reihen plus Maximilian Adam zur Verfügung. Verstärkung gab es nur auf der Trainerbank. Stephane Richer verstärkt jetzt als weiterer Co.-Trainer die Arbeit von Uwe Krupp. Zuvor war er Sportdirektor bei Hamburg Freezers. Gegen München lieferten die einsatzfähigen Eisbären-Profis eines ihrer besten Saisonspiele ab, um so bitterer, dass sie am Ende mit leeren Händen da standen. Es begann sehr vielversprechend. Mit dem ersten Wechsel, nach nur 46 Sekunden erzielte Florian Busch mit einem Schlagschuss-Kracher das 1:0. Die Münchner brauchten genau acht Minuten, um das Spiel wieder auszugleichen. Konrad Abeltshauser war der Torschütze. Die Eisbären hielten weiter dagegen und wurden belohnt. In der 16. Spielminute gingen sie durch Laurin Braun erneut in Führung. Zuvor überstanden sie eine Unterzahl-Situation. Das zweite Drittel begann gleich mit einer Überzahl für die Eisbären. Florian Kettmer musste in die Kühlbox. Das Tor fiel leider für München. Frank Hördler konnte einen Alleingang von Jonathan Matsumoto nur
regelwidrig verhindern. Die Schiedsrichter bestraften die Aktion mit einem Penalty, den Matsumoto erfolgreich ausführte. Die Eisbären verloren den berühmten Spielfaden und in der 28. Minute hatten die Bullen aus München, mit dem Treffer durch Matthew Smaby das Spiel gedreht. Vor der letzten Drittelpause lagen die Eisbären mit 2:3 hinten. Die Dingen nahmen ihren Lauf, als die Gäste in der 46. Minute durch Dominik Kahun ihre Führung auf 4:2 ausbauten. Die Eisbären steckten nicht auf, das honorierte das Publikum, lautstarke Unterstützung kam von den Rängen. In der 56. Minute führte eine Überzahl zum Torerfolg. Florian Busch war erneut erfolgreich. Die Münchner mit ihrem Meistertrainer Don Jackson überstanden die verbleibende Spielzeit ohne weiteren Gegentreffer und holten damit ihren 26 Saionsieg. Für die Eisbären war es die 20. Saisonniederlage. In der Tabelle sind sie wieder auf Platz 10 abgerutscht. Am Sonntag spielen sie in Nürnberg, erneut ein schweres Unterfangen.
Hans-Peter Becker
Spieldaten
Ort MB Arena Berlin
27.01.2017 19:30 Uhr
Zuschauer 10.521
Endergebnis: 3:4
Drittelergebnisse 2:1/0:2/1:1
Strafen:
Eisbären 4 Minuten+Penalty
RB München 4 Minuten
Schiedsrichter: Schimm, Willy – Daniels, Eric – Höfer, Marcus – Merten, Jonas
Eisbären Berlin
Tor Vehanen, Petri – Cüpper, Marvin
1. Reihe Macqueen, Jamie – Talbot, Julian, – Machacek, Spencer – Roach, Alexander, – DuPont, Micky
2. Reihe Fischbuch, Daniel – Wilson, Kyle – Tallackson, Barry – Baxmann, Jens – Wissmann, Kai
3. Reihe Rankel, Andre – Busch, Florian – Braun, Laurin – Braun, Constantin – Hördler, Frank
4. Reihe Adam, Maximilian
Trainer Uwe Krupp
EHC Red Bull München
Tor Leggio, David – Aus den Birken, Danny
1. Reihe Christensen, Mads, – Aucoin, Keith – Macek, Brooks – Kettemer, Florian – Boyl, Daryl
2. Reihe Jaffray, Jason – Matsumoto, Jonathan – Wolf, Michael – Abelthauser, Konrad – Regehr, Richard
3. Reihe Wöhrle, Tobias, Kahun, Dominik – Mauer, Frank – Joslin, Derek, – Quint, Deron
4. Reihe Flaake, Jerome – Seidenberg, Yannic – Pinizzotto, Steven – Smaby, Matthew
Trainer Don Jackson