Am 50. Spieltag der DEL trafen die beiden Teams aufeinander, deren Saisonlauf sich so völlig anders als erwartet entwickelte. Die Eisbären werden die Playoffs verpassen und die Augsburger droht sogar der Abstieg aus dem Oberhaus. Vom vorletzten Tabellenplatz werden die Augsburger Panther nicht mehr wegkommen und die Eisbären, vor dem Spiel auf Platz 13?
Im ersten Drittel schien es so, als wollten die Eisbären ihren Gegner überrollen. Mehr als ein Tor sprang dabei nicht heraus. In der 8. Minute überwand Yannick Veilleux mit einem Kracher von der blauen Linie Markus Keller im Augsburger Tor. Die Gäste trafen zweimal das Gehäuse und zudem kratzte ein Eisbärenverteidiger den Puck noch von der Linie. Vorsichtshalber wurde bei zwei Gelegenheiten der Videobeweis bemüht. Es hatte ja am 13. Januar, als sich beide bereits gegenüberstanden, harsche Kritik an der Schiedsrichterleistung gegeben.
In der Kabine muss es eine etwas lautere Ansprache des Augsburger Trainers Kai Suikkanen gegeben haben. Die Gäste kamen verbessert zurück und hatten mit ihrem ersten Powerplay Erfolg. Elis Morgan brummte wegen Beinstellens in der Box und Matthew Puempel konnte einnetzen. Die Weichen auf Sieg und die wichtigen drei Punkte stellten die Eisbären nur 5 Minuten später. Der Kapitän Frank Hördler zog von der blauen Linie ab und Matthew White hielt seinen Schläger in den Schuss. Gegen den Abfälscher hatte der Augsburger Goalie keine Chance. In der 36. Minute war es Frank Mauer, der mustergültig bedient wurde, von Giovanni Fiore. Augsburgs Verteidigung hatte bereits abgeschaltet.
Das Spiel am Sonntagnachmittag, zur besten Eishockeyzeit, hatte 13.738 Zuschauer in die Arena gelockt. Sie durften in der 43. Minute einen weiteren Treffer von Matt Whithe bewundern. Sein satter Schlagschuss fand an der Schlägerseite von Goalie-Keller vorbei den Weg ins Tor. Die Augsburger versuchten sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu wehren. Ihre zweite Powerplay-Chance ab der 48. Spielminute konnten sie nicht nutzen. Den Gästen gelang in der 59. Minute der Anschlusstreffer zum 2:4. Zu spät, die drei Punkte blieben in Berlin.
In den letzten zehn Minuten der Partie gaben die Eisbärenfans noch einmal alles, sorgten für tolle Eishockeystimmung und bekamen es mit einem Sieg vergütet. Was dieser Sieg in der Endabrechnung Wert sein wird, ist abzuwarten. Leider müssen die Eisbären auch auf die Anderen schauen.
Hans-Peter Becker
Foto: © Stephan Wenske