Eisbären gelingt Revanche gegen Ingolstadt

Am 31. Spieltag stellte sich mit dem ERC Ingolstadt der zweite Gegner aus der Südstaffel bei den Eisbären vor. Zwei Tage zuvor ging das Hinspiel in Ingolstadt bekanntermaßen knapp verloren. Den Mannschaften aus der Südgruppe wird nachgesagt, dass sie körperbetonter zu Werke gehen würden. Das Anfangsdrittel lieferte dafür gleich den schlagenden Beweis. In der 18. Spielminute checkte Ingolstadts Brandon Defazio Eisbär Sebastian Streu mit Ellbogen-Schulter Einsatz in die Bande. Der blieb leicht benommen liegen und Ryan McKiernan sah sich als kampferprobter Haudegen genötigt, seinen jungen Kollegen zu rächen. Der Faustkampf wurde ohne Handschuhe ausgetragen und beide durften duschen und sich das Spiel von der Tribüne aus ansehen. Beide füllen zudem ihr Strafzeitenkonto gewaltig auf. Der Ingolstädter Faustkämpfer bekam 59 Minuten und der Eisbär 34 Minuten aufgebrummt. So etwas passiert nicht in jedem Spiel.

McKiernan machte im Anfangsdrittel auch positive Schlagzeilen. In der 3. Spielminute sorgte sein Kracher von der blauen Linie für den ersten Treffer im Spiel. Dieser Treffer blieb bis zum Ende des Mittelabschnittes einsam auf der Anzeigetafel stehen. Beide Torhüter glänzten, Pucks prallten ans Gehäuse, es ging einfach nichts rein, egal ob Überzahl oder in voller Mannschaftsstärke. Die Gäste killten alle Penaltys, die Eisbären standen dem nicht nach. Das 1:0 hielt bis zur Schlusssirene und kleine Ironie des Schicksals, Ryan McKiernan wurde zum Mann des Spiels, obwohl er nicht einmal für ein komplettes Drittel auf dem Eis stand. Torarm und reich an Strafzeiten, ein Eishockeyfight an dem die Fans der Eisbären am TV-Gerät trotzdem gefallen haben dürfte.

Ingolstadts Trainer Doug Shedden sagte nach dem Spiel: „Es ist immer heiß umkämpft, wenn innerhalb von zwei Tagen erneut gegeneinander gespielt werden muss.“ Serge Aubin war natürlich insgesamt zufrieden und hatte ein Extralob für seinen Goalie parat.

Was die Spielweise der Mannschaften betraf, man merkt es, die Playoffs sind nicht mehr fern. Bis dahin steht den DEL-Teams ein eng getakteter Spielplan ins Haus. Für die Eisbären Berlin steht nun ein Auswärts-Doppel in Bayern auf dem Programm. Am Sonntag, den 28. März gastieren die Berliner um 14:30 Uhr bei den Straubing Tigers. Bereits am Folgetag spielt der Hauptstadtclub um 20:30 Uhr bei den Nürnberg Ice Tigers. Mit nur einem Tag Pause steht dann am letzten Tag des Monats März das nächste Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers auf dem Programm

Hans-Peter Becker

Stimmen

Serge Aubin (Trainer Eisbären Berlin): „Ich bin natürlich mit dem Sieg zufrieden. Es war heute ein starkes Spiel beider Mannschaften, vor allem das Unterzahlspiel beider Teams war sehr gut und Kleinigkeiten haben den Unterschied ausgemacht. Wir sind ruhig geblieben, auch als die Begegnung härter wurde und wir einige Spieler durch Verletzungen verloren haben. Wir haben uns an den Spielplan gehalten und uns von Ingolstadt nicht deren Spiel aufdrücken lassen.“

Mathias Niederberger (Torhüter Eisbären Berlin): „Es war ein sehr körperbetontes Spiel. Wir haben uns davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und gut dagegengehalten. Die Mannschaft hat sehr gut gespielt und unser Unterzahlspiel war überragend. Für solche Partien, wenn es richtig eng wird und die Mannschaft zusammenrücken muss, spiele ich Eishockey. Wir sind glücklich über den Sieg, hoffen aber natürlich auch, dass die Verletzungen der Jungs nicht so schlimm sind.“

Mark Olver (Stürmer Eisbären Berlin): „Das Spiel hatte Playoff-Charakter. Der Sieg fühlt sich sehr gut an und ist gut fürs Selbstbewusstsein. Es macht aber auch Spaß, solch enge Partien zu spielen. Mathias Niederberger hat eine herausragende Partie gespielt. Wir haben Ingolstadts Drangphasen standgehalten und unser Unterzahlspiel hat sehr gut funktioniert. Verletzungen gehören leider zum Spiel. Wir haben aber eine gute Tiefe im Kader und jeder springt ein, wenn er gebraucht wird. Diese Tiefe braucht man, wenn es Richtung Playoffs geht.“

DEL 31. Spieltag 26.03.2021 19:30 Uhr MB-Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – ERC Ingolstädter Panther 1:0 (1:0/0:0/0:0)

Aufstellungen:

Eisbären Berlin: Niederberger (Ancicka) –Hördler (C), Wissmann (A); Müller, Ramage (A); Després, McKiernan; Mik–Tuomie, Olver, Fiore; White, Boychuk, Foucault; Noebels, Reichel, Pföderl; Kinder, Streu, Dietz –Trainer: Serge Aubin

ERC Ingolstadt: Daws (Garteig) –Wagner(C), Marshall;Jobke (A), Ellis; Quaas, Schütz; Pruden–Kuffner, Aubry, Palmu; Defazio, Pietta, Simpson(A); Höfflin, Wohlgemuth, Storm; Stachowiak, Soramies, Elsner–Trainer: Doug Shedden

Tore:

1:0–02:55 –McKiernan (Olver, Tuomie)–EQ

Strafen:

Eisbären Berlin: 46 (34, 6, 6) Minuten –ERC Ingolstadt: 69 (61, 4, 4) Minuten

Schiedsrichter: Kilian Hinterdobler, Marian Rohatsch (Wayner Gerth, Marcus Höfer)

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