DEL 39. Spieltag 19.01.2024 19:30 Uhr MB-Arena Berlin
EHC Eisbären Berlin – Kölner Haie 5:4 OT (2:0/1:3/1:1/1:0)
©Teil Eins des Doppelheimspieltages in der Noch-MB Arena (wird demnächst einen neuen Sponsorennamen tragen), die Kölner Haie waren zu Gast. Vor dem Spiel wurde Marco Nowak für 700 Spiele in der DEL geehrt. Der gebürtige Dresdner wechselte zu Beginn der Saison 2022/23 zu den Eisbären, zuvor spielte er für Nürnberg und Düsseldorf. Für Deutschland nahm er an zwei A-Weltmeisterschaften teil und war 2022 bei den Olympischen Spielen dabei. Eigentlich ist Nowak Verteidiger, gegen die Haie musste er als Stürmer in der vierten Reihe ran. Bei elf Wechseln war er für reichlich acht Minuten auf dem Eis.
Die Gäste erwischten den besseren Start. Die ersatzgeschwächten Eisbären (vier Stammkräfte fehlten) wirkten nervös und hatten Mühe, in das Spiel zu finden. Glücklicherweise ließen die Kölner gute Chancen liegen oder scheiterten an Jonas Stettmer, der im Eisbärentor den Vorzug bekam. Nach zehn Spielminuten wurde es still in der Halle, dieser Moment gehörte dem Gedenken an den viel zu früh verstorbenen Hertha-Präsidenten Kay Bernstein.
Der Zwischenstand nach dem ersten Drittel war überraschend. Durch einen Doppelschlag kurz vor der Drittelpause konnten die Eisbären eine 2:0 Führung mit in die Kabine nehmen. Zwischen den beiden Toren lagen gerade einmal 38 Sekunden. Die Torschützen waren Tobias Eder und Marcel Noebels.
Im Mittelabschnitt wurde es turbulent. Zunächst schlugen die Gäste vom Rhein mit einem Doppelschlag ihrerseits zurück. Sie brauchten zwar etwas mehr Sekunden, es reichten zwei Minuten und es stand pari. Getroffen hatten Carter Proft und Stanislav Dietz, in den Spielminuten 28 und 29. In der 32. Minute hatten die Gäste das Spiel gedreht. Eine umstrittene Strafe für Eisbär Lean Bergmann sorgte für eine Chance im Powerplay und diese wurde genutzt. Justin Schütz zog ab, sein Schuss wurde leicht abgefälscht, sodass Jonas Stettmer keine Möglichkeit der Abwehr hatte. Mit gleicher Münze zahlten die Eisbären zurück, Strafzeit für Kölns Jan Luca Sennhenn und auch er saß nicht lange in der Kühlbox. Ein Powerplaytor stellte auf 3:3, Torschütze war Leonard Pföderl.
Der Schlussabschnitt war an Spannung nicht zu überbieten, es ging rauf und runter. In der 44. Minute gingen die Eisbären erneut in Führung durch einen schön heraus gespielten Treffer vollendet durch Zachary Boychuk. In der 48. Minute lieferte sich Korbian Geibel mit Andreas Thuresson seinen DEL Premieren-Fight, der deutlich der Eisbär für sich entschied. Sie ließen Chancen liegen und das rächte sich. Statt den Sack endgültig zuzubinden, gelang den Kölnern wieder der Ausgleich. Der 55. Minute erwischte Maximilian Kammerer den Eisbären-Goalie in der kurzen Ecke. Der Puck passte zwischen Schulter und Pfosten. Den entscheidenden Treffer zusetzen gelang bis zur Schlusssirene beiden nicht. Beide bekamen zunächst ihren Punkt und es ging in die Verlängerung.
Die Verlängerung endete bereits nach 19 Sekunden. Manuel Wiederer überwand Tobias Ancicka auf seiner Fanghandseite. Zwei Punkte für die Eisbären und es schallten Wiederer, Wiederer Gesänge durch die Halle. So langsam mausert sich der Eisbär mit der Nummer 21 zum Spezialisten für die entscheidenden siegbringenden Tore.
Hans-Peter Becker
Spieldaten:
Aufstellungen
Eisbären Berlin: Stettmer (Hildebrand) – Müller, Ellis (A); Melchiori, Wissmann (C); Geibel, Mik; Kaiser – Tiffels, Wiederer, Bergmann; Noebels (A), Boychuk, Pföderl; Veilleux, Eder; Hördler; Bartuli, Heim, Nowak – Trainer: Serge Aubin
Kölner Haie: Ancicka (Pantkowski) – Sieloff, Sennhenn; Austin, Aichinger; Dietz, Storm; Lindner – Kammerer, Aubry, Thuresson; Schütz, MacLeod, Grenier; Wohlgemuth, McIntyre, Bast; van Calster, Proft, Hänelt – Trainer: Uwe Krupp
Tore
1:0 – 17:52 – Eder (Wiederer, Ellis) – PP1
2:0 – 18:30 – Noebels (Pföderl, Geibel) – EQ
2:1 – 27:19 – Proft (van Calster, Sieloff) – EQ
2:2 – 28:38 – Dietz (Wohlgemuth, McIntyre) – EQ
2:3 – 31:25 – Schütz (Austin, MacLeod) – PP1
3:3 – 32:55 – Pföderl (Tiffels, Noebels) – PP1
4:3 – 43:41 – Boychuk (Pföderl) – EQ
4:4 – 54:44 – Kammerer (Storm, Sennhenn) – EQ
5:4 – 60:19 – Wiederer (Tiffels, Müller) – EQ
Strafen
Eisbären Berlin: 10 (4, 2, 4, 0) Minuten – Kölner Haie: 10 (4, 2, 4, 0) Minuten
Schiedsrichter
Andris Ansons, Gordon Schukies (Wayne Gerth, Kenneth Englisch)
Zuschauer
14.200 (ausverkauft)
Foto: © Stephan Wenske