Kreisliga C-Ligist schafft es ins Achtelfinale des Landespokals

Union ist jetzt auch außerhalb von Köpenick zu beachten. Im Berliner Landespokal schlug nämlich am Sonnabend ein Vertreter der 11. Spielklasse, Kreisliga C, erneut zu. Sport-Union Berlin bezwang nach Verlängerung SV Buchholz, einen weiteren Vertreter aus der Bezirksliga, 3:2. Nun gibt´s als Belohnung die sichere Teilnahme im Achtelfinale, dieses wird am kommenden Freitag, 23.11., ausgelost.

Es ist schon eine kleine Sensation, dass ein Vertreter der untersten Klasse hier noch in der Lostrommel ist. Der ehemalige Freizeitklub nimmt auch erst seit Beginn der aktuellen Saison am regulären Spielbetrieb des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) teil. Hier ist man bis jetzt sehr erfolgreich. Noch wurde kein Pflichtspiel verloren. Im Kader stehen einige Akteure, die auch schon höherklassig gespielt haben. Das Hüftgold ist bei manchen zwar nicht zu übersehen, aber die Hälfte der Spieler kann an guten Tagen immer noch den Gegner in der Telefonzelle überdribbeln. Erster Vorsitzender und dann noch Spieler in der Innenverteidigung ist Savas Güler. Er könnte schon in einer Ü40-Mannschaft spielen. Am Sonnabend im Spiel der 3. Runde gehörte Güler neben dem Schützen des Tores zum 3:2 in der 115. Minute, Bilal Kaplan, zu den herausragenden Leuten. Eine glückliche Führung in einem Spiel, das keinen Sieger verdient hatte.

Im Interview mit Fußball-Woche- Berichterstatter Bernd Karkossa warnten alle aber vor der nächsten Aufgabe: „Egal, wer demnächst zu uns kommt (Anmerkung: das Heimrecht hat der C-Ligist in jedem Fall) es wird nun immer schwieriger“. Gibt es doch einen Wunschgegner? Das könne ruhig Regionalligist BAK sein, meinte der 1. Vorsitzende. Ein Vertreter der A-Klasse ist auch noch im Rennen. Vielleicht wäre für eine weitere Stufe auf der Leiter Polar Pinguin zunächst doch ein geeigneterer Gegner. Dann wär´s bereits das Viertelfinale. Und hier könnte doch lieber BFC Dynamo statt BAK zum kleinen Kunstrasenplatz nach Spandau kommen. Mit seinem Anhang wäre so eine ungeahnte Stimmung an der Jaczestraße möglich.
Vielleicht ist das nun auch zu weit ausgeholt. Es könnte nämlich sein, dass das mit dem Heimspielrecht der Kleineren nur bis zum Viertelfinale gilt. Die Antwort kennen die Ansetzer des Verbandes.

Berliner Tageszeitungen und eben die FuWo griffen sich die Sensation durch den erneuten Erfolg natürlich auch heraus und berichteten. Aber wissen noch viele, dass es eine solche Überraschung auch schon im Jahre 1979 gab? Der SC Heiligensee, seinerzeit ebenfalls C-Ligist, schmiss unter Trainer Christian Zschiedrich den Oberligisten Spandauer SV aus dem Pokal, bei dem der Coach zuvor in der Saison noch 1977/78 tätig gewesen und Gewinner des Berlin-Pokals 1978 wurde.

Frank Toebs

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Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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