BFC-Dynamo im Halbfinale

Auf der Suche nach einer passenden Übersetzung des Namens ATICI stehen sich zwei Varianten kompromisslos gegenüber: Ein Schütze und nach anderen, unsicheren Quellen ein Aufschneider. Da sich am Sonntag Dynamo-Winterzugang und noch Reservespieler Kemal Atici als einziger Torschütze auszeichnete, glauben wir der mündlichen Auskunft. Nomen est omen. Bleibt man beim Lateinischen könnte auch « er kam, sah und siegte » gesagt werden. Beim Pokal-Viertelfinale Blau-Weiß 90 vs. BFC Dynamo sorgte die sofortige Präsenz und Torgefahr, die der Mittelstürmer nach der Einwechselung (66.) zeigte, für den Unterschied. Der cool erzielte Treffer des Jokers zum 0:1 zehn Minuten vor Abpfiff zerstörte am Sonntag alle Hoffnungen auf eine Überraschung durch die Heimelf. Ein begabter Schütze sorgte so für den Einzug ins Halbfinale.

©Foto: Frank Toebs

Gastgeber Blau-Weiß hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, wollte unbedingt auf dem Kunstrasen an der Rathausstraße spielen. Ein intensiv erarbeitetes Sicherheitskonzept sollte die Unbelehrbaren unter den Fans zähmen helfen. Die Polizei, mit zahlreichen Kräften vertreten, hatte der Austragung in dieser Form auch zugestimmt. Genutzt hat dieser Schachzug, der zum Heimsieg führen sollte, letztlich nichts. Ein wenig Pech war bei den Latten-und Pfostentreffern der Hausherren zwar schon dabei. Offensiv war man aber bis auf den Taktgeber Kevin Gutsche nicht schlagkräftig genug gegen die Defensive des Regionalligisten. Präsident Michael Meister bedankte sich vor und nach dem Spiel ausdrücklich bei allen fleißigen Helfern, die beim Aufbau und der Organisation für die Partie beteiligt waren. „Zum Glück blieb dann auch alles friedlich“, freute er sich trotz der Niederlage.

© Foto: Frank Toebs
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Beim Kontrahenten hatte der neue Trainer Matthias Mauksch in seinem ersten Pflichtspiel das Glück, das man manchmal bei Einwechslungen braucht. Atici und er kennen sich auch bereits von ihrer früheren Zusammenarbeit bei Union Fürstenwalde. Für Mauksch liegt nun bereits der Fokus auf der Partie am Freitag gegen Spitzenreiter Chemnitzer FC (Jahn-Sportpark).
Wer von dem Auftritt des Oberligisten aus Berlin-Tempelhof und der Leistung der klassenhöheren Dynamos vor nahezu 700 Besuchern etwas enttäuscht wurde, sollte eines nicht vergessen: Die Elf des DDR-Rekordmeisters ist zur Zeit nur Drittletzter der Regionalliga Nordost. Dazu fehlen mit Spielmacher Bilal Cubukcu und weiteren Akteuren kaum zu ersetzende Spieler schon seit längerer Zeit. Blau-Weiß hatte anfangs etliche Saisonpartien ohne einen erzielten Treffer bestritten, liegt als Aufsteiger aktuell immer noch im unteren Feld der NOFV-Oberliga Nord!

Frank Toebs

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