Endlich wieder präsentiert sich in bester Leistungsbereitschaft der BFC Dynamo in der Regionalliga Nordost. Sind der Tabellenführer mit sieben Punkten Vorsprung vor dem 1. FC Lok Leipzig. Allerdings haben die Leipziger zwei Spiele weniger ausgetragen. Gewinnen sie ihre Nachholspiele, wäre es begradigt, nur ein Punkt mehr für die Berliner. Da geht es rasant zu. In Lauerstellung befinden sich weiter im Aufstiegskampf drei aktuell punktgleiche Clubs auf den folgenden Plätzen mit jeweils 48 Punkten, Energie Cottbus, Carl Zeiss Jena und der Berliner AK. Noch vor zwei Wochen waren die Berliner Athleten dem BFC Dynamo ganz dicht auf den Fersen, belegten Rang Zwei, verloren aber das Heimspiel 1:2 gegen den Chemnitzer FC, während der BFC Dynamo dreimal siegte und sich damit die volle Punktzahl sicherte. Ein 2:0-Sieg in Halberstadt, ein 3:0 gegen Meuselwitz und ebenso ein 3:0 im Stadtderby beim SV Tasmania. Bei null Gegentoren unterstreichen acht erzielte Treffer in drei Spielen auch Angriffsschwung.
Der Berliner AK ist jedoch bei 38 Saisonspielen noch keineswegs aus dem Rennen. Jena, Cottbus und Leipzig erst recht nicht. Die Spannung steigt und bereits am kommenden Spieltag kann sich das Bild ändern. Lok Leipzig hat nämlich wochentags ein Nachholspiel zu Hause gegen Optik Rathenow, muss am Samstag, dem 19.02. im Poststadion beim Mitkonkurrenten BAK 07 ran. Der BFC Dynamo empfängt am Sonntag, 20.02. ab 13.00 Uhr, im Sportforum den Tabellenfünften Babelsberg 03. Das wird für Dynamo als machbar angesehen. Der Aufstieg, erstmals in die 3. Liga, scheint möglich zu sein.
Immerhin zehnmal Meister der DDR in Serie, dreimal Pokalsieger, einmal Supercup-Sieger und Halbfinalist im Europapokal der Pokalsieger 1972, welcher Verein kann das schon aufweisen? Doch die Erfolge liegen lange zurück. Dynamo war der erfolgreichste Club der DDR. Nach dem Mauerfall ging’s abwärts, weil die besten Spieler verkauft wurden. Mit Stasi, Volkspolizei und DDR-Zoll waren die wichtigsten Geldgeber weg. 2002 war der Verein insolvent. Ein Neustart erfolgte in der Verbandsliga (6. Liga). Schritt für Schritt und mit Höhen und Tiefen musste sich der BFC aus der Krise wieder empor arbeiten. Jahrelang waren die früher als besonders gewaltbereit eingestuften Anhänger ein ungeliebtes Anhängsel.
Aktuell ist die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost nur die halbe Miete zum Aufstieg. Der Nordost-Meister muss in zwei Aufstiegsspielen gegen den Nordmeister erfolgreich bestehen. Das kritisiert nicht nur Trainer Christian Benbennek: „Da stimmt nicht nur am System etwas nicht“. Für die fünf Regionalliga-Staffeln stehen nur drei Aufstiegsplätze zur Verfügung. Die Erfahrung in der Relegation zu scheitern, mussten leider auch viele Westclubs, waren sie früher noch so erfolgreich, machen. Das Ziel, aus der Regionalliga aufzusteigen, haben Carl Zeiss Jena, Energie Cottbus, 1. FC Lok Leipzig, Berliner AK 07 und BFC Dynamo.
Wieder einmal sprechen beim BFC passende Transfers für den Erfolg unter Trainer Benbennek in dieser Saison. Fachlich gute Arbeit verrichtet auch Team-Manager Jörn Lenz beim Wiederaufbau. Wir werfen natürlich in der kommenden Woche weiter ein Auge auf die Berliner Clubs. Tennis Borussia ist Tabellenelfter , nur noch auf dem achten Rang von der VSG Altglienicke übertroffen. Herthas Zweite steht auf Platz 12, Lichtenberg 47 ist 13., momentan abstiegsgefährdet ist Aufsteiger SV Tasmania als 17.
Christian Zschiedrich