AOK-Landespokalfinale wird planmäßig am 29. Mai gespielt

Das Sportgericht des Berliner Fußball-Verbandes und das Landgericht Berlin bestätigten unabhängig voneinander die Rechtsposition des Berliner Fußball-Verbandes zum modifizierten Spielmodus im AOK-Pokal der 1. Herren. Somit besteht nunmehr auch juristische Klarheit, dass das morgige Endspiel im AOK-Pokal zwischen dem BFC Dynamo und Berliner AK wie geplant um 13:00 Uhr angepfiffen wird.

Aufgrund der Corona-Pandemie und des im Land Berlin weiterhin nicht erlaubten Spielbetriebes war der Berliner Fußball-Verband gezwungen, mit den 32 im Wettbewerb verbliebenen Pokalmannschaften eine Lösung zur Beendigung der Pokalsaison 2020/21 zu finden. Nach zwei Gesprächsrunden entschied sich die Mehrheit der Pokalteilnehmer für eine sportliche Beendigung mit den fünf noch im Pokal befindlichen Regionalligisten, weil diese sich in einem genehmigten Trainingsbetrieb befanden. Gleichzeitig soll der Gewinner des AOK-Landespokals 50 Prozent der DFB-Ausschüttung zur Teilnahme an der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde an die verbleibenden Teilnehmer ausschütten. Diesem Vorschlag folgten 30 von 32 Mannschaften und erklärten dieses dem Berliner Fußball-Verband mit einer schriftlichen Verzichtserklärung. Daraufhin hat der Beirat des BFV mit einer Dreiviertelmehrheit den Spielausschuss mit einer Änderung in der Spielordnung ermächtigt, den Pokalmodus aufgrund der Corona-Pandemie einmalig für die Saison 2020/21 anzupassen.

Ein Oberligist im AOK-Landespokal legte Einspruch beim Sportgericht gegen die Entscheidung des BFV-Beirats ein, nachdem der Verein, wie alle anderen Vereine unterhalb der Regionalliga, zuvor in drei verschiedenen Anträgen keine Spielerlaubnis von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport erhielt. Das Sportgericht folgte der Auffassung des Einspruchsführenden nicht und lehnte den Antrag des Oberligisten am Donnerstagabend, 27. Mai wegen Formfehlern ab. Darüber hinaus beantragte der Oberligist am Mittwoch, 26. Mai eine einstweilige Verfügung beim Landgericht Berlin, der dem BFV das Austragen des Pokalfinals untersagen sollte. Die Kammer des Gerichts folgte den Argumenten des Berliner Oberligisten ebenfalls nicht und wies den Antrag am heutigen Freitag, 28. Mai ab.

Dazu sagt Joachim Gaertner, Präsidialmitglied Spielbetrieb: „Selbstverständlich ist es das legitime Recht jedes Vereins, die getroffene Modifizierung des AOK-Landespokals juristisch überprüfen zu lassen. Gleichzeitig ist es wichtig herauszustellen, dass der Spielausschuss mit der BFV-Geschäftsstelle zu jederzeit versucht hat, allen Interessen der 32 verbliebenen Pokalteilnehmern gerecht zu werden. Umso mehr hätte ich mir gewünscht, dass Sachargumente und Mehrheitsbildungen im Berliner Fußball-Verband akzeptiert werden. Ich bin nunmehr froh, dass auch das Sport- und Landgericht der Rechtsauffassung des BFV gefolgt sind. Darüber hinaus hoffe ich im Interesse aller Vereine, dass der neue Pokalwettbewerb 2021/2022 im August beginnen kann und somit alle Vereine im Pokal neu angreifen können.“

Jan Schlüschen, Vizepräsident Recht im BFV, ergänzt: „Wie schon bei dem Saisonabbruch 2019/2020 bedauere ich aus sportlicher Sicht sehr, dass aufgrund der Pandemie und der behördlichen Vorgaben einige Vereine mehr Möglichkeiten oder Vorteile haben als andere. Mein Respekt gebührt daher ausdrücklich denen, die aufgrund der unleidigen künstlichen Eingriffe – wie die Anwendung der Quotientenregelung oder der jetzigen Pokalbeendigung – sportlich das Nachsehen hatten. Andererseits bin ich erleichtert, dass die Entscheidung des Beirats vom 4. Mai 2021 und die Vorbereitung des Spielausschusses sowie der hauptamtlichen Mitarbeiter:innen, als auch die deutliche mehrheitliche Zustimmung der noch im Pokal vertretenen Mannschaften zu der im Streit stehenden Beendigung des AOK-Landespokals der 1. Herren, bestätigt wurden. Mein ausdrücklicher Dank gilt hier Joachim Gaertner sowie Norman Wiechert, Carsten Voss und Kevin Langner, die die Entscheidungen fachlich vorbereitet haben und dabei immer im Austausch mit den Vereinen standen. Ich betone dies deshalb auch, weil in dem einen Jahr meiner ehrenamtlichen Tätigkeit für den BFV die Arbeit des Verbandes fortwährend diskreditiert wird, oftmals mit Halb- und Unwahrheiten. Ich habe die Mitarbeiter:innen des Hauptamtes und Teile des ehrenamtlichen Präsidiums als auch der Ausschüsse als Menschen kennengelernt, die alles tun, um den Berliner Fußball zu fördern und zu stärken. Aus meiner Sicht auf einem sehr hohen Niveau. Für mich als Außenstehenden, der nun Einblick in den BFV hat, ist es unerträglich, wie Dritte fortwährend versuchen, diese Arbeit in Misskredit zu bringen. Dort, wo Fehltritte passiert sind, muss natürlich Verantwortung übernommen werden und wird es auch. Andererseits heiligt der Zweck aber auch nicht jedes Mittel; auch hier gilt es, sich rechtmäßig zu verhalten. Ich persönlich hoffe sehr, dass es bald wieder um das geht, was uns verbindet: Fußball. Ich wünsche dem BFC Dynamo und dem BAK 07 morgen viel Glück und hoffe auf ein tolles Fußballspiel, das zeigt, wie stark der Berliner Fußball ist.“

Der rbb zeigt das Pokalfinale am 29. Mai 2021 ab 12.50 Uhr live im Fernsehen.

Quelle: Berliner Fußballverband

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert