Absoluter Tiefpunkt beim Hauptstadtclub Hertha BSC

Schalke gewinnt 5:2 und schickt Hertha ans Tabellenende. Hub Stevens scheint Recht zu behalten, dass auch am Ende die Plätze zugunsten von Schalke mit Hertha getauscht sind. Jetzt ist es schon zum 28. Spieltag so weit und unverhältnismäßig deutlich. Herthas Auftreten in Gelsenkirchen war äußerst blamabel. Trainer Schwarz sagte nach dem Spiel, die Tore für Schalke seien aus Hertha-Sicht zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt gefallen. Für die Siegermannschaft eben zu einem günstigen Zeitpunkt. Das schafft Hertha leider nicht. Beim Interview von Sandro Schwarz vor dem Spiel hatte ich das eigenartige Gefühl, das kann so nichts werden! Entsprechend war die Körpersprache in dem so wichtigen Match von den Berlinern, der Bedeutung des Spiels überhaupt nicht angemessen.

Eine katastrophale Zweikampfführung, schlechtes Stellungsspiel, die Deckungs- und Abwehrarbeit entsprach fortgesetzter Einladung für die Schalker, Tore zu erzielen. Kein Ineinandergreifen der Mannschaftsteile. Schalke dominierte total und das nicht nur, aber besonders im Mittelfeld. Bei Hertha schaute man am besten im Aufbauspiel „mitreißend“ weg. Den gezeigten Leistungen nach waren vielleicht drei Spieler Bundesligareif. Hertha gehört so nicht ins Oberhaus. Ich behaupte sogar, ein Abstiegskampf von Hertha in dieser Form war vorhersehbar. Hertha ist zwar rechnerisch noch nicht abgestiegen. Die Mannschaft zerfällt als Absteiger und keiner weint ihr eine Träne hinterher.

Meine Meinung, das war vorhersehbar, sage ich vor allem auch denen, die behaupten, die letzten Spiele waren doch gar nicht so schlecht. Schauen wir aktuell die Gangart des nächsten Gegners an. Bremen spielt gegen Freiburg und Stuttgart als Vorletzter empfängt Dortmund, Bochum, (15., 26 Punkte), vier Punkte besser als Hertha, muss in der Alten Försterei beim Tabellendritten gegen Union (51 Punkte) bestehen. Die gefährdeten Mannschaften können Abstiegskampf und könnten vielleicht schon am 28. Spieltag den Abstand zu Hertha vergrößern.

Die kritisierten Vorgänge im Verein der Hertha kommen zu den sportlichen Leistungen negativ hinzu. Die DAZN-Reporter behaupteten in der Tat, Trainer Schwarz wird infolge des Griffs nach dem Strohhalm den kommenden Montag nicht als Hertha-Trainer überleben. Hertha sollte Windhorst bitten, noch ein paar Millionen zu spendieren. Hertha, hat augenscheinlich abgewirtschaftet, ist ein Sanierungsfall, sogar existentiell gefährdet. Für einen neuen Trainer ist gar kein Geld vorhanden. Was ist bloß aus der Alten Dame geworden? Nach Bremen geht es am 30. Spieltag zu den Bayern.

Christian Zschiedrich

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Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

Ein Gedanke zu „Absoluter Tiefpunkt beim Hauptstadtclub Hertha BSC“

  1. Ja, das war ein Tiefpunkt, ob es ein absoluter war, ist zu hoffen, denn ab jetzt müsste es wieder aufwärtsgehen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. An den Klassenerhalt ist schwer zu glauben, gegen wen sollen die notwendigen Punkte geholt werden. Selten präsentierte sich die Mannschaft auf dem Platz als eine Einheit. Der Kader ist schlecht zusammengestellt, die dringend benötigten Verstärkungen (Innenverteidigung) bekamen sie nicht. Betrachtet man die Namen im Hertha-Kader, sollte der Klassenerhalt eigentlich kein Thema sein. Bleibt zu hoffen, dass jetzt keine Verfallserscheinungen um sich greifen. Da werden einige Profis sicherlich ihre Berater in die Spur schicken, um zu schauen, wo sie in der kommenden Saison weiter erstklassig spielen können. Streng genommen bewirbt sich die „Alte Dame“ schon seit Jahren um den Abstieg. Sollte es diesmal gelingen, wird es schwer, bereits nach einem Jahr wieder die Bel Etage zu betreten. Eher winkt hier wohl das Schicksal des HSV.

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