FC Bayern München – 1. FC Union Berlin 1:0 (0:0)
Ergebnistechnisch hat sich der 1. FC Union beim FC Bayern achtbar aus der Affäre gezogen. Eine 0:1 Niederlage kann sich sehen lassen. Das Torverhältnis kann noch wichtig werden, sollte der Abstiegskampf bis in die Schlussphase der Saison andauern. Zusammen mit den Mainzern verfügen die Eisernen über das drittschlechteste Torverhältnis. Der Klassenerhalt wird ein hartes Stück Arbeit werden. Dabei Punkte gegen den FC Bayern mit einzuplanen, dürfte bei den Verantwortlichen in der Wuhlheide keiner im Sinn gehabt haben.
Den Bayern, alles andere als in Meisterform, genügte ihr aktuelles Leistungsvermögen den Dreier zu holen. Die Eisernen verteidigten tapfer das Tor, spielten quasi mit zehn Verteidigern und einem Torwart in Höchstform. Aus der momentanen Schwäche des amtierenden Meisters konnten sie kein Kapital schlagen. Als in der Schlussphase des Spiels feststand, eine hohe Niederlage konnte es nicht mehr werden, eher im Gegenteil, hätten sie durchaus mutiger agieren können. Lediglich vier Torschüsse und ein Eckball, harmloser geht es kaum. Ja, da gab es die Szene in der 72. Minute. An einem möglichen Elfer gab es zu viele Zweifel, zumal Kevin Behrens Konrad Laimer an der Wade trifft und beide keine Ballkontrolle hatten. Zwei Minuten später flog Unions Trainer vom Platz, eine merkwürdige Szene. Es hatte den Eindruck, als würde Nenad Bjelica das Spiel etwas verzögern wollen, während Leroy Sané den Ball schnell in das Spiel zurückbringen wollte. “Ich war emotional, aber so darf ich nicht reagieren. Mein Verhalten war falsch, deshalb muss ich die Konsequenzen akzeptieren – es tut mir leid für meine Mannschaft und den Verein.”
Die Bayern konnten ihr gewohntes Spiel nur zu Beginn der zweiten Halbzeit aufziehen. Da fiel auch das goldene Tor des Spiels, ein zweiter, glänzend heraus gespielte Treffer fand wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung. Grandios war die Laufleistung der Wuhlheider. Die Statistik weist hier 127 km aus. Die Bayern liefen etwa 8 km weniger. „Es war ein anstrengendes Spiel, in dem wir souverän zusammen verteidigt und nicht viel zugelassen haben. Mit etwas mehr Spielglück nehmen wir sogar etwas Zählbares mit. Dennoch geht der Spielverlauf so in Ordnung. Unsere Art und Weise, wie wir heute aufgetreten sind, war sehr gut und daher können wir viel Positives aus der Partie mitnehmen.“ Diese positive, von dem Kapitän Christoph Trimmel sprach, ist bereits am kommenden Sonntag, 28.01.24 gefragt. Zu Gast ist der Tabellenletzte aus Darmstadt, der fünfte Saisonsieg sollte möglich sein.
Hans-Peter Becker