Union holt drei Punkte und Hertha verspielte alles

Die Wintersonne strahlte über dem Stadion „Alte Försterei“ und ging unter in den herrlichsten Farben. Das Abendrot verführte den Bildregisseur der Liveübertragung, eine Kamera in Richtung Westen richten zu lassen. Ebenso strahlte das Ergebnis für den 1. FC Union Berlin. Der Treffer von Benedict Hollerbach in der 62. Minute war der goldene. Erleichterte Gesichter bei den Fans und Verantwortlichen. Der suspendierte Cheftrainer schickte nach dem Schlusspfiff von seinem Logenplatz ein Stoßgebet nach oben. Die erhofften Bigpoints wurden geholt, gegen den Aufsteiger aus Darmstadt, der mit großer Wahrscheinlichkeit in der nächsten Saison wieder zweitklassig sein dürfte.

Es war langweiliges Spiel. Bloß kein Gegentor fangen und ein Punkt ist besser als gar kein Punkt. Der Aufsteiger wollte zunächst die erste Halbzeit unbeschadet überstehen. Sie verteidigten ihr und ließen nichts zu. Ganze fünf Torschüsse, besser gesagt Versuche, brachten die Eisernen bis zur Pause zustande. Nicht ein einziger davon beschwor Gefahr herauf. Vor dem Union-Tor ging es nicht weniger harmlos zu. Nach wurde es ein klein wenig offensiver. Letztlich war es egal, gewonnen ist gewonnen. Eine schöne Geste offenbarte ein Spruchbanner für den verstorbenen Hertha-Präsidenten.

Unions Trainer Nenad Bjelica muss jetzt noch für zwei weitere Spiele von der Tribüne aus zuschauen. Zunächst müssen sie in Leipzig ran, dann folgt eine englische Woche mit dem Nachholspiel in Mainz und dem Heimspiel gegen Wolfsburg. In den Medien wurde die Höhe des Strafmaßes diskutiert und die Vereinsführung scheint am Trainer festzuhalten. Bei einem Teil der Anhänger wird Steffen Baumgart gewünscht.

Während Union drei wichtige Punkte holte, wurden sie dagegen bei der Hertha verschenkt. Tags zuvor setzte es in Wiesbaden beim Aufsteiger eine Niederlage. Einmal gepennt und zweimal klassisch ausgekontert, mit 1:3 ging die Generalprobe für das Pokalviertelfinale am Mittwoch, 31.01.2024 gründlich daneben. So schlecht haben sie gar nicht gespielt, letztlich zählt nur das Ergebnis. Pal Dardai war bedient, diese Reise war umsonst. Im Gegensatz zu den Köpenickern ist Hertha weiter im Plan und ein Kandidat für den Aufstieg sind sie in dieser Saison auch nicht, da müssen alle realistisch bleiben.

Hans-Peter Becker

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