Tumulte im Abstiegsduell der Berlin-Liga

Woran kann es gelegen haben, was war der Funke der alles entzündete ? Gründe, wie die schwüle Witterung oder der Ramadan mit Verzicht auf Speisen und Trank sowie der damit verbundene Schlafentzug ließen sich zahlreiche anführen. Beim türkischen Derby zwischen Al-Dersimspor und Berlin Türkspor in der Verbandsliga hatten sich einige der etwa 140 Zuschauer und selbst Vorstandsmitglieder jedenfalls nicht unter Kontrolle. Nach einer Rangelei an der Außenlinie kam es nicht nur zu einer Gelb-Roten Karte und körperlichen Attacken, sondern zu einer fast halbstündigen Unterbrechung der Partie. Einige Besucher erzählten, dass sie soetwas erwartet hatten, andere waren nur entsetzt. Der Sport war der Verlierer an diesem Sonntag. Schiedsrichter Rasmus Jessen (Berolina Stralau), mit Erfahrung aus höheren Klassen, hatte aber beim 2:0-Erfolg der Gastgeber alles im Griff und das Spiel konnte durch seine Besonnenheit zu Ende geführt werden.

Torschützen: 1:0 Önder Senkaya (40.) und 2:0 Metin Aktürk (72.)

Zwischendurch blieb alles friedlich, denn die Zuschauer waren nicht im Käfig des Lilli-Henoch-Sportplatzes am Anhalter Bahnhof eingesperrt, sondern  hatten diesen verlassen müssen. Sie verfolgten das Spiel durch die Zaunmaschen. Das hatte natürlich großen Seltenheitswert, wobei das Wort Wert in diesem Zusammenhang nicht der richtige Ausdruck ist. Der UNparteiische hatte das zur Bedingung gemacht. Trotz der drei Punkte konnte sich der Gastgeber ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen. Der Sieg war dem Spielverlauf nach kaum gefährdet. Türkspor hat an der Niederlage zu knabbern, muss im kommenden Spiel gegen gegen TSV Rudow auf zwei gesperrte Stammkräfte verzichten. Neben dem früh (34.) vom Platz gestellten Hassan Salhab hatte sich Stürmer Kemal Akar (89.) spuckend über den Platz bewegt. Er musste daher noch vor Abpfiff vom Feld.

Frank Toebs

Veröffentlicht von

Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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