Randnotizen zum Spiel der Hertha in Stuttgart

Christian Zschiedrich. Foto: Sportick

Mein Kollege Hans-Peter Becker wird „seinen“ 1.FC Union total berechtigt infolge der Festigung des 3.Tabellenplatzes und dem 2:0-Sieg über Bochum loben. Ich kann es, was die Leistung von Hertha BSC anbelangt, nicht! In meiner Tipprunde „BL-besser-wisser“ hatte ich zwar überzeugt auf Sieg für Hertha getippt, wurde aber sehr enttäuscht. Wahrscheinlich hatte ich meine Tipps zu früh in der Annahme geschrieben, Marko Grujic werde (am Sprunggelenk verletzt) für die Begegnung schon noch fit werden… Aus dem Hertha-Lager klang die Kunde doch recht positiv, auch ohne ihn die nächsten drei Punkte einzufahren. Und ich sagte mir, dummerweise, Hertha scheint im Vergleich zur Vergangenheit aktuell gelernt zu haben. Die erste Halbzeit bestätigte mich in meinen Erwartungen.

Maximilian Mittelstädt erzielte in der Mercedes-Benz-Arena vor 45.000 Zuschauern in der 38. Minute Herthas 1:0-Führung. Der VfB Stuttgart spielte ausgesprochen schwach. Mario Gomez sah und bekam keinen Ball. Er hatte seit ewigen Gedenken nicht mehr getroffen und versiebte oft allein vor des Gegners Gehäuse Großchancen. Mein Urteil: Der ist über seinen Zenit! Vor dem Spiel schlussfolgerten Funktionäre aus dem VfB-Vorstand, doch einen bundesligatauglichen Kader zu haben. Mein Urteil: Dass ich nicht lache! Den Leistungen zufolge gehören die nicht in die Bundesliga! Die Heimmannschaft wurde zwar nicht auseinander genommen, kam aber zu keinem nennenswerten Torschuss. Bei 0:1 wurden die Seiten gewechselt. Nun Stuttgarts neuer Coach Weinzierl schlich mit weiterhin schlechter Bilanz in die Kabine.

Mit Beginn des zweiten Durchganges machte ich mir Hoffnung, Hertha werde knapp, aber auch ohne Marko Grujic gewinnen. Es bedeute doch viel, endlich mal aus der Mittelmäßigkeit herauszutreten und oben ein Wörtchen mitzureden. Wenn ich Hauptstadtclubs international und erst recht in Europa vergleiche, kommt mir in den Sinn, welche unattraktive Stadt Berlin wohl ist. Das ist zynisch gemeint. Ich liebe Berlin und halte Berlin für eine äußerst attraktive Hauptstadt. Also frage ich mich, wer mauert denn da im Volkssport Nr.1 in der Entwicklung bei den Fußballern?

Chronistenpflicht auch in einem solchen Kommentar: Mario Gomez glückte in der 64. Minute der Ausgleich und in der 76. Minute der Siegtreffer. Herthas 7. Platz und Stuttgart weiterhin abstiegsgefährdet, muss in der Rückrunde keinen Bestand haben. Hertha empfängt am Dienstag, 18.12.,  den FC Augsburg und muss am Samstag, 22.12, zum  17. Spieltag, nach Leverkusen. Bei Hertha reift vielleicht doch die Erkenntnis, was mitunter ein einziger Spieler für den Verein und für den Erfolg einer Mannschaft ausmacht.

Christian Zschiedrich

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Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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