Glücklicherweise haben Fußballspiele öfter einen unerwarteten Ausgang. Beide Proficlubs aus Berlin lieferten einen anschaulichen Beweis für diese These. Am Freitagabend kehrten die Eisernen mit einer 0:3 Packung aus der Ostalp zurück. Da ging eigentlich gar nichts. Die Niederlage schmerzt, die Heidenheimer sind jetzt, mit einem Punkt mehr, an den Eisernen in der Tabelle vorbeigezogen. In der 58. Minute verletzte sich Dennis Daube an der Schulter und musste ausgewechselt werden. In der Innenverteidigung ersetzte Fabian Schönheim den werdenden Vater Toni Leistner. Man muss nicht lange drumherum reden, „Glückwunsch an Frank Schmidt und den 1. FC Heidenheim, das war heute ein hochverdienter Sieg. Nach so einem Spiel brauche ich nicht viel zu analysieren, wir waren von Anfang an nicht richtig im Spiel. Ich sage jede Woche, dass es extrem schwer ist, wenn die Bereitschaft nicht stimmt. Heute hat es an vielem gefehlt. Wir haben verdient mit 0:3 verloren“, so das kurze Fazit von Jens Keller auf der Pressekonferenz nach der Partie.
Hertha BSC versuchte es reichlich 24 Stunden später besser zu machen. Der Lokalrivale quittierte ebenso eine verdiente Niederlage. Werde Bremen kam im Berliner Olympiastadion zum ersten zu Null Sieg in dieser Saison. Es war ein Spiel für Liebhaber der Fußball-Taktik. Leider hatten die Bremer die taktischen Absichten der Berliner sehr schnell durchschaut. Dazu hatten sich die Herthaner mal einen schlechten Tag gegönnt. Normalerweise endet so ein Spiel als Nullnummer. Ein individueller Fehler eines Herthaners entschied die Partie. Niklas Stark verzettelte sich und wird in der Nacht zum Sonntag nicht allzu gut geschlafen haben. Er steht noch ganz am Anfang und kann daraus nur lernen. In der 41. Spielminute, war es passiert. Max Kruse war der Nutznießer und erzielte das einzige Tor im Olympiastadion. Anschließend stellten beide Mannschaften eindrucksvoll unter Beweis, dass sie nicht zu den Anwärtern auf einen Platz in der Champions-League gehören werden. Das war höchstens biederer Bundesligadurchschnitt, was beide am Samstagabend zelebrierten. Bremens Serge Gnabry lieferte einen Menge Argumente dafür , warum sein Arbeitgeber Weder Bremen heißt und nicht mehr Arsenal London. Seien wir nicht ungerecht, immerhin hat er bisher 5 Tore für Werder erzielt. Fast hätte Vedad Ibisevic der Hertha einen Punkt gerettet. Er traf immerhin den Außenpfosten. Da wird ein alter Bekannter im Bremer Tor, Jaroslav Drobny mal tief durchgeatmet haben. Hertha bleibt trotzdem Tabellendritter, die Verfolger klauten sich gegenseitig die Punkte. Die Eisernen beschließen das Jahr mit dem Heimspiel gegen Greuther Fürth am kommenden Freitag. In der ersten Liga sind noch 2 Spieltage (15. und 16. Spieltag) zu absolvieren, bevor es in die Weihnachtsruhe geht. Am kommenden Samstag reist Hertha nach Leipzig. Den Neuling hat es erwischt, in Ingolstadt setzte es die erste Saisonniederlage. Jetzt ist keine Mannschaft aus dem Teilnehmerfeld mehr ungeschlagen. Mal was die Alte Dame dort reißen kann. Vielleicht war ja die unerwartete Heimniederlage ein Weckruf.
Hans-Peter Becker