Der 1. FC Union hat es verpaßt näher an die Tabellenspitze der 2. Liga zu rücken. Die 90+4 Spielminuten im leidenschaftlich geführten Ostderby gegen Dynamo Dresden gingen torlos vorüber. Die Enttäuschung war groß bei den Spielern und Fans der Eisernen. „Was wäre das für eine Chance gewesen …“, bis auf einem Punkt hätten sie auf das Spitzenduo aus Hamburg und Köln aufschliessen können.
Das sich der immerhin gewonnene Punkt wie Niederlage anfühlt, hing auch damit zusammen, dass Dynamo ab der 34. Spielminute mit einem Feldspieler weniger auskommen musste. Mittelfeldspieler Jannis Nikolaou sah da zum zweiten Mal die gelbe Karte und sein Arbeitstag war beendet. Taten sich die Eisernen gegen elf gelb-schwarze bereits schwer genug, so wurde es noch schwerer. Clever verteidigten die Dresdner den wertvollen Punkt und nahmen ihn verdient mit nach Hause.
In der Startaufstellung spielte Ken Reichel für Christopher Lenz sowie Joshua Mees für Marcel Hartel. Es war im vollbesetzten und stimmungsvollen Stadion „An der Alten Försterei“ ein Spiel zwischen den Strafräumen. Packende Torszenen waren Mangelware. Bei den Eisernen stand nur die Abwehr, Mittelfeld und Angriff verdienten sich die Note ungenügend.
In der Schlussphase hätte es fast wieder das Glück des späten Tores für die Eisernen geben können. Der eingewechselte Sebastian Polter und Akaki Gogia trafen nur das Torgebälk. Nach dem Spiel wurde Sebastian Polter als Schütze des Tores für Monat September ausgezeichnet. Die Zuschauer der Sportschau fanden sein Tor – erzielt am 7. Spieltag beim Heimspiel gegen Holstein Kiel, per Fallrückzieher – am attraktivsten. Es wäre schön, wenn weitere Tore von Stürmern der Eisernen demnächst folgen könnten. Die beiden letzten Spiele, auswärts in Paderborn und jetzt gegen Dresden endeten jeweils 0:0. Das letzte Tor in der Alten Försterei und überhaupt in einem Ligaspiel erzielte Torwart Rafal Gikiewicz. Der Sturm der Eisernen war zuletzt ein laues Lüftchen. Das sollte sich ändern.
Am kommenden Mittwoch, 31.10. steht das Pokalduell in Dortmund an. Da haben die Eisernen wohl keine Chance und wollen sie trotzdem nutzen. In der Liga geht es am Sonntag darauf, 4.11. in Regenburg beim Jahn weiter.
Hans-Peter Becker
Spieldaten
1. FC Union Berlin:
Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, Hübner, Reichel – Prömel, Schmiedebach (59. Zulj), Kroos – Gogia, Andersson (78. Polter), Mees (59. Abdullahi)
SG Dynamo Dresden:
Schubert – Gonther, Hartmann, Hamalainen – Wahlqvist, Benatelli, Nikolaou, Heise – Ebert (90+2. Atik), Koné (73. Duljevic), Aosman (85. Berko)
Schiedsrichter: Sven Jablonski, Guido Kleve, Dr. Henrik Bramlage, Henry Müller
Zuschauer: 22 012 (ausverkauft)
Tore: /
