Dass Sportdirektor Fredi Bobic nach erfolgreichem Managen wegwill, das war angekündigt und hat bestimmt andere Gründe, als jetzt bei Trainer Adi Hütter. Für Bobic ist jetzt der Weg frei. Ab 1. Juni wird Bobic neuer Geschäftsführer bei Hertha BSC. So die Bekanntgabe nach einem Präsidiums-Beschluss. Über die Vertragsdauer machte der Club zunächst keine Angaben. Bobic, Europameister von 1996, steht bei Eintracht Frankfurt noch bis zum 1. Juni 2021 unter Vertrag. Er soll die Alte Dame wieder in erfolgreichere Zeiten führen. Fredi Bobic: „Ich freue mich, ab Sommer wieder Teil der Hertha-Familie zu sein. Nach meiner Entscheidung, eine neue Herausforderung zu suchen, gab es offene und überzeugende Gespräche, insbesondere mit dem Präsidenten Werner Gegenbauer.“
Hütter geht zum Bundesliga-Rivalen Borussia Mönchengladbach, vertraglich bis 2024. Da muss in Frankfurt nicht unbedingt die Talfahrt wie bei den Borussen, noch mit Trainer Marco Rose, einsetzen. Doch die Entscheidung von Hütter verwundert, weil Frankfurt ja vor einer möglichen Champions League-Premiere steht. Welch historische Chance und Hütter ist der Coach der Saison. Ein guter Trainer ist eben viel wert – Beispiel das Glück von Hertha BSC mit Bruno Labbadia.
Täuschte etwa der Eindruck, dass sich Adi Hütter in Frankfurt wohlfühlte? Frankfurt bietet ja als Sportstadt eine ganze Menge. Ansässig ist der DFB mit seiner Zentrale. Es wird wieder einmal das Geld sein. Selbst die üppige Summe, die die Hessen für den eigentlich bis 2023 gebundenen Cheftrainer bekommen (kolportierte 7,5 Millionen), spricht Bände und nicht unbedingt für die Branche Fußball, in der auch für Trainer Millionen-Gehälter bezahlt werden. Ist Gladbach denn wirklich so gut „besattelt“?

In Frankfurt geht zudem Sportdirektor Bruno Hübner. Das ist die komplette Führungsriege. Ralf Rangnick (62) sagte auf Schalke wohlbegründet ab, liebäugelt jetzt nur, wenige Stunden nach der Abgangs-Verkündung von Hütter, mit Frankfurt. Wortbruch wird Hütter vorgeworfen. Da platzt wahrscheinlich die nächste Bombe. Nur mit wem redet Rangnick? Philip Holster ist Aufsichtsrat-Vorsitzender in Frankfurt und Ralf Rangnick ohne Verein. Im September 2018 wurde er Leipzig-Trainer und ab 2019 war er „Head of Sport and Development Soccer“. Der Plan in Frankfurt, Rangnick soll Trainer und Sportdirektor in Personalunion werden. Nicht nur der Spielermarkt ist in Bewegung. Schau’n war mal…
Christian Zschiedrich
