Ins Fell gehackt – Eisbären verlieren Spitzenspiel gegen Adler Mannheim

Foto: Hans-Peter Becker

Vor dem Spiel gab es einen Gedenkminute für den am Freitag verstorbenen Lorenz Funk. Er leistete nach der Wende Pionierarbeit und hielt das Eishockey im Osten Berlins am Leben. Die Eisbärenfans schickten Dynamo,Dynamo Rufe als letzten Gruß. Als damals der alte Clubname endgültig gestrichen wurde, war das den Fans bei ihren Schlachtrufen herzlich egal. Dort wo Fans der Eisbären auftauchen, werden die Dynamo-Rufe niemals verstummen. „Dann schrein’s halt Dynamo“, so kommentierte es Lorenz Funk, im schönsten bayerischen Dialekt. Mach es gut Lenz, Ruhe in Frieden !

Seine Eisbären hatten am Donnerstag in Ingolstadt mit 3 : 2 gewonnen und wollten gegen den alten Rivalen aus Mannheim im Heimspiel nachlegen. Die Adler hatten zuvor eine deftige 2 : 6 Heimschlappe gegen die Kölner Haie erlitten. Gegen die Berliner hatten sie was gut zu machen und erwischten einen Start nach Maß. Nach 28 Sekunden schlug es bereits ein im Kasten von Petri Vehanen. Mit ihrem ersten Angriff gingen die Adler in Führung. Marcel Goc bewarb sich um das schnellste Tor der DEL. Nach exakt 4 Minuten erhöhte Phil Hungerecker auf 2 : 0. Ehe die Eisbären so richtig auf dem Eis waren lagen sie hinten. Allzu geschockt wirkten sie zum Glück nicht die Eisbären. In der 15. Minute waren sie zurück im Spiel. Daniel Fischbuch konnte einen Angriff mit dem 1 : 2 Anschlusstreffer abschließen.

Der Mittelabschnitt begann mit dem schnellen Ausgleichstreffer für die Eisbären. In der 22. Minute schoß Nicolas Petersen den Puck durch die Schoner von Adler Goalie Dennis Endras. Es ging rauf und runter, es wurde viel geboten, was Eishockey so attraktiv macht. Die Eisbären schienen die Kontrolle über das Spiel zu bekommen. Mannheim kassierte die ersten Strafzeiten und Dennis Endras steigerte sich. In der 32. Minute landete eine fieß abgefälschter Schuss von Chad Kolarik im Eisbärentor. Die Adler führten erneut und nahmen den Vorsprung mit in die letzte Drittelpause.

Im Schlussdrittel blieb es spannend. Wem gelingt das nächste Tor ? Die Eisbären bekamen wieder zwei Chancen im Powerplay. Ein Tor gelang nicht. Es fiel bei Vollzähligkeit auf dem Eis in der 51. Minute, beim Zwischenstand von 3 : 3 kam die Hoffnung zurück. Den Treffer erzielte James Sheppard. Der Puck abgefeuert von Micky DuPont kam von der Plexiglasscheibe zurück und Sheppard schaltete am schnellsten. Es war sein erstes Tor für die Eisbären. Sheppard, als Center der 4. Surmreihe aufgeboten war der Spieler des Tages. Er zeigte sein bisher bestes Spiel für die Eisbären.

Das Spiel hatte mit 12.877 Zuschauern einen mehr als ordentlichen Besuch. Die Hoffnung bekam nach nicht einmal einer Minute einen Dämpfer. Daniel Fischbuch musste wegen eines Stockschlags in die Kühlbox. Irgendwie hatten sie es mit schnellen Toren, ganze 7 Sekunden währte der Aufenthalt von Daniel Fischbuch auf der Strafbank. Er hatte noch das Handtuch in der Hand als es einschlug. Zick, Zack und Gerrit Festerling versenkte den Puck. Erneut führten die Adler. Es blieben den Eisbären reichlich 8 Minuten, um am Spielstand was zu verändern. Die Chancen auf einen Punkt oder mehr waren vorhanden, es fehlte das berühmte Scheibenglück. Petri Vehanen ging vom Eis. Es gelang kein weiterer Eisbärentreffer.

Uwe Krupp konnte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Die Niederlage läßt sich verschmerzen, weil die Leistung stimmte. Viel Zeit, über die verlorenen Punkte zu trauern bleibt den Eisbären sowieso nicht. Es geht bereits am Dienstag, am Feiertag weiter. Die Eisbären müssen dann in Düsseldorf ran.

Hans-Peter Becker

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