Hertha hat mit neun Auswärtsniederlagen viel Kredit verloren

Es fällt den Berlinern schwer, sich mit Hertha BSC als den attraktiven Club in der Bundesliga zu identifizieren. Warum ist das so, werde ich oft gefragt. Gründe sind bestimmt der durchdringende Unterton in der Darstellung des Vereins, sportlich, das dürfte tonangebend sein, ist es das verhaltene, nicht mitreißende Spiel des Teams. In der Fußballersprache heißt es „wichtig ist auf dem Platz“ und was die Mannschaft da abliefert ist eben unattraktiv. Am 20. Des Monats ist die Saison vorbei. Jetzt sind es noch drei Spiele, zwei Heimspiele, Leipzig und Leverkusen, dazwischen auswärts in Darmstadt.  Dem Saisonverlauf nach sind alle drei Begegnungen lösbare Aufgaben. In den Hinspielen wurden natürlich die Auswärtsspiele (0:2 in Leipzig, Tore Werner und Orban) sowie 1:3 in Leverkusen (Tore: Toprack, 2 x Calhanoglu und Stocker) verloren. Zu Hause wurde am 16.Spieltag 2:0 (Tore Plattenhardt und Kalou) gegen Darmstadt gewonnen. Am 13.5., dem vorletzten Spieltag dürfte beim abgeschlagenen Tabellenletzten ein Punkt, zumindest ein 0:0 möglich sein. Die Leipziger scheinen mit ihrer Kraft auch am Ende zu sein und Leverkusen geht den Leistungen in letzter Zeit zufolge ordentlich die Muffe. Hinzu kommt die positive Heimbilanz des Pal Dardai-Teams. Hertha wäre bei dieser Konstellation mehr als doof, die Europa-League noch zu verspielen. Herthas Erste und Herthas Zweite haben beide je 46 Punkte. Die Zweite steht auf Platz sieben in der Regionalliga Nordost und verspielte im Amateurstadion gegen den FSV Luckenwalde eine 2:0-Führung zum 2:2.  Vier Begegnungen sind es in der RL noch. Jenseits von Gut und Böse muss die Ante Covic–Truppe zum nächsten 32.Spieltag nach Nordhausen. In Thüringen hängen die Trauben bekanntlich hoch. Die Mannschaften befinden sich in der Endphase auf der Zielgeraden und da darf einfach die Puste nicht ausgehen.

Christian Zschiedrich

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Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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