Füchse gewinnen Ostderby souverän

37:28-Sieg gegen DHfK Leipzig

Der Traditionsklub aus Leipzig ist in dieser Saison die Sphinx der Liga. Rekordmeister Kiel wurde geschlagen, dem Champions-League-Sieger Magdeburg ein Punkt abgeknöpft, gegen Göppingen, Wetzlar und Eisenach – allesamt in der unteren Tabellenhälfte zu Hause – verloren. In welcher Verfassung würde sich die DHfK beim Gastspiel in Berlin präsentieren?

Der Anfang geriet aus Leipziger Sicht selbstbewusst. Nach dreimaliger Gästeführung und postwendendem Ausgleich übernahmen die Hausherren das Kommando. Nach den etwas zögerlichen Heimauftritten gegen Göppingen und Stuttgart wirkten die Füchse diesmal bereits in der Startphase konzentriert und griffig. Dirigiert vom für den EM-Kader nominierten Nils Lichtlein erwiesen sich besonders Mathias Gidsel und Lasse Andersson in der ersten Halbzeit mit jeweils fünf Treffern als wurfstarke und zielsichere Schützen. Nach zwanzig Minuten lagen die Berliner erstmals mit neun Toren in Front – die sächsischen Gäste vermittelten in dieser Phase den Eindruck als wollten sie mit ihrer weißen Spielkleidung den Eindruck von Aufgabe und Kapitulation vermitteln. Eine instabile Abwehr und harmlose Würfe aufs Füchse-Tor – Leipzig taumelte am Abgrund. Einzig der norwegische Nationalkeeper Kristian Saeveras (insgesamt 12 Paraden) verhinderte Schlimmeres als die 18:9-Führung der Füchse zur Pause.

Auch im zweiten Spielabschnitt hielten die Gastgeber den Kurs. Die vor dem Spiel existierenden Bedenken von Sportvorstand Stefan Kretzschmar, „dass die Spieler eventuell schon mit ihren Gedanken woanders sind“, zerstreute das Team von Kapitän Paul Drux, der nach seiner Verletzung langsam wieder ans Top-Niveau herangeführt werden soll. Zwar spielten die Leipziger jetzt konzentrierter in Abwehr und Angriff, eine entscheidende Korrektur von Spielverlauf und Ergebnis gelang ihnen jedoch nicht -27:18 (45.) Auch in der Schlussphase, als einige Würfe an Latte und Pfosten des Leipziger Kastens endeten, behielten die Gastgeber die Übersicht. Hans Lindberg setzte mit einem Siebenmeter zum 37:28 in der 60. Minute nicht nur den Schlusspunkt unter dieses letzte Spiel im Jahr 2023, sondern auch unter eine nahezu optimale erste Saisonhälfte der Füchse – in der Bundesliga punktgleich Zweiter hinter dem SC Magdeburg, im DHB-Pokal im Viertelfinale, in der European League in der nächsten Runde und Zweiter beim Super-Globe-Weltturnier. Nach der Europameisterschaft geht es für Berlins Spitzen-Handball-Team im Februar weiter.

Für die Füchse erfolgreich: Darj 2, Tollbring 2, Andersson 9, Lichtlein 2, Lindberg 3/3, Gidsel 9, Beneke 1, av Teigum 2, Marsenic 7

Herbert Schalling

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