Eisbären verlieren nach Penalty

Champions Hockey League

4. Spieltag

07.05.2025 19:00 Berlin Wellblechpalast Hohenschönhausen

EHC Eisbären Berlin – Grenoble 4:5 n.P. (2:0/2:3/0:1/0:0)

Meisterduell am 4. Spieltag in der Eishockey Champions League. Der Deutsche Meister empfing den Titelträger aus Frankreich. Die Wölfe aus den französischen Alpen kamen mit der Empfehlung eines Auswärtssieges, am 3. Spieltag in Bremerhaven, in den Welli. Das Spiel in Bremerhaven war reich an Toren, acht an der Zahl, konnten die Wölfe erzielen. Sie waren entsprechend gewarnt, die Eisbären und sie legten gleich los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Eine Blitzstrafe, bereits nach 5 Sekunden hob sich der Arm des Referees, bescherte den Eisbären gleich ein Überzahlspiel. Die zweite Powerplay Formation sorgte für die 1:0 Führung nach 62 Sekunden. Der Torschütze war Liam Kirk nach einer Vorarbeit von Mitchell Reinke. Das 2:0 in der 8. Spielminute war erneut das Nutzen einer Gelegenheit im Powerplay. Der erfolgreiche Abschluss gelang Marcel Noebels, das entscheidende Zuspiel kam von Liam Kirk. In der 10. Minute scheiterte Lean Bergmann nach einem Alleingang am französischen Goalie. Die Eisbären blieben bis zur ersten Drittelpause Herren des Geschehens. Ein weiteres Tor fiel nicht im Anfangsdrittel.

Den Mittelabschnitt mussten die Gäste in Unterzahl beginnen und sofort schlugen die Eisbären zu. Die 21. Spielminute war noch nicht ganz beendet und da musste Matija Pintaric im Tor der Wölfe aus Grenoble wieder den Puck aus dem Tor holen. Das dritte Tor nach der dritten Überzahl, mehr geht kaum, selbst wenn das Powerplay in der CHL nach einem Treffer nicht beendet ist. Die 100 % Quote endete mit der vierten Strafzeit für die Gäste. Einen hohen Stock von Grenobles Nummer 16 werteten die Referees mit einer 2 plus 2-Minuten-Strafe und diese vier Minuten überstanden die Gäste ohne Gegentreffer.

Das gleiche Schicksal ereilte die Eisbären in der 33. Spielminute. Kapitän Jonas Müller musste wegen eines hohen Stocks, nach Videobeweis für 4 Minuten in die Kühlbox und diese Überzahl nutzten die Gäste für drei Tore. (33., 34. und 36. Minute). Das war echt verrückt, kurz vor dem Anschlusstreffer zum 1:3 scheiterte erneut Bergmann mit einem Alleingang.

In der 39. Minute kassierten die Gäste eine Bankstrafe wegen zuvielen Spielern auf dem Eis und wie konnte es anders sein? Die Eisbären holten sich kurz vor der Drittelsirene die Führung zurück. Das Tor erzielte Blaine Byron, der einen Schuss Reinke abfälschte. Auf der Anzeigetafel stand der Zwischenstand von 4:3 und alle Tore waren Powerplay Treffer. Das war ein verrücktes Spieldrittel.

Die Gäste waren wieder dran, nach einem 0:3 Rückstand. Das Schlussdrittel durften sie in Überzahl beginnen. Das Spiel wogte hin und her, eine Entscheidung zeichnete sich lange nicht ab. Beide Goalies hatten viel zu tun. Das Spiel war nicht ganz ausverkauft, offiziell waren es 3.543 Zahlende am Sonntagabend im Welli.

Beim letzten Powerbreak, 8 Minuten vor dem regulären Spielende, hielt der knappe Vorsprung. Die letzten Kräfte wurden mobilisiert und in der 54. Minute landete ein schräges Ding im Eisbärentor. Erstaunlich, das Tor fiel ohne einen Anwesenden auf der Strafbank.

In der 58. Minute rückte Grenobles Nummer 16, Alexis Binner, wieder auf die Strafbank ein, zum dritten Mal in der Partie. Es blieb bei dem Unentschieden nach den regulären 60 Minuten. In der Verlängerung hatten beide im 3 gegen 3 beste Gelegenheiten, erst das Penaltyschießen brachte die Entscheidung. Für die Eisbären traf nur Ty Ronning, während die Gäste drei Duelle gegen den Torhüter für sich entscheiden konnten.

Hans-Peter Becker

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Foto: Stephan Wenske

Spieldaten

Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Geibel, Mik; Müller (C), Reinke; Panocha, Smith – Hördler, Byron, Bergmann; Kirk, Pföderl, Ronning; Tiffels (A), Vikingstad, Veilleux (A); Noebels (A), Eder, Wiederer – Trainer: Serge Aubin       

Brûleurs de Loups de Grenoble: Pintaric (Stepánek) – Binner, Englund; Rautanen, Andersen; Prissaint, Crinon; Fertin – Mallet, Beauchemin, Boivin; Treille, Weigel, Dair; Raveaud, Bachelet, Leclerc; Grossetete, Gueurif, De Smitt – Trainer: Per Hanberg

Tore
1:0 – 01:58 – Kirk (Reinke, Noebels) – PP1
2:0 – 07:16 – Noebels (Kirk) – PP1  
3:0 – 20:46 – Ronning (Müller, Pföderl) – PP1
3:1 – 32:53 – Treille (Boivin) – PP1
3:2 – 33:36 – Beauchemin (Binner, Treille) – PP1
3:3 – 35:20 – Treille (Mallet) – PP1
4:3 – 38:22 – Byron (Reinke, Noebels) – PP1
4:4 – 53:55 – Grossetete – EQ
4:5 – 65:00 – Sacha Treille – PS

Strafen
Eisbären Berlin: 8 (2, 6, 0, 0, 0) Minuten – Brûleurs de Loups de Grenoble: 14 (6, 6, 2, 0, 0) Minuten 

Schiedsrichter

Christopher Schadewaldt, Cyril Debuche (Vincent Brüggemann, Kai Jürgens)

Zuschauer
3.543

Serge Aubin (Trainer Eisbären Berlin): „Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir die 3:0-Führung noch aus der Hand gegeben haben. Wir sind gut ins Spiel gestartet und wirkten im ersten Spielabschnitt sehr frisch. Die Special Teams haben heute eine entscheidende Rolle eingenommen. Wir konnten vier eigene Treffer in Überzahl erzielen. Grenobles drei Überzahltore haben aber das Momentum auf die Seite der Franzosen wechseln lassen.“     


Jonas Müller (Verteidiger Eisbären Berlin): „Wir hätten heute gewinnen müssen. Im Fünf-gegen-Fünf war es von uns heute ein besseres Spiel als am Freitag. Matija Pintaric hat für Grenoble sehr gut gehalten. Bei beiden Teams hat das Powerplay gut funktioniert. Wir müssen uns jetzt direkt auf das kommende Spiel am Dienstag gegen Dresden fokussieren. Das wird eine schwere Partie.“

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