Eisbären siegen im Klassiker gegen Mannheim in der Overtime

DEL 10. Spieltag

18.10.2024 19:30 Uhr Uber Arena Berlin

EHC Eisbären Berlin – Adler Mannheim 4:3 n.V.(2:3/0:0/0:0/1:0)

Wenn es in der DEL einen Klassiker gibt, so sind es die Spiele der Mannheimer Adler gegen die Eisbären. Man ist sich in herzlicher Abneigung zugetan. Am 10. Spieltag der Saison 2024/25 war es wieder so weit. Vor dem Spiel gab eine berührende Geste der Adler. Auf ihren warm up Trikots war die 22 mit dem Namenszug Eder zu lesen. Trotz aller Rivalität, es gibt Dinge, die wichtiger sind als das Ergebnis eines sportlichen Wettkampfes.

Beide Teams waren mit gleicher Mannschaftsstärke angetreten. Bei den Eisbären war kurzfristig Verteidiger Mitch Reinke wegen Krankheit ausgefallen, dafür konnte Markus Niemeläinen wieder dabei sein. Wer einen harten Fight erwartet hatte, sah im Anfangsdrittel ein eher taktisch geprägtes Spiel. Der erste Treffer fiel in der 10. Minute und war ein Geschenk der Eisbären. Ein Schuss von der Mittellinie, der wohl eher als Vorlage gedacht war, erwischte Eisbären Goalie Jake Hildebrand in einem Moment der Unachtsamkeit. Das Ding war drin, ein Treffer der Marke kurios. Innerhalb von zwei Minuten drehten die Eisbären das Spiel. Beide Treffer fielen im Powerplay, erst war es eine doppelte Überzahl und in der einfachen wurde nachgelegt. Die Torschützen in der 12. und 13. Minute waren Ty Ronning und Fredi Tiffels.

Leider hielt die Geberlaune der Eisbären an. Das 2:2 in der 15. Minute war erneut ein Bock des Torhüters der Eisbären. Den Treffer erzielte Daniel Fischbuch. In der 19. Minute eroberten sich die Gäste die Führung zurück. Ein fulminanter Schuss von Nick Cicek schlug im Toreck ein. Er hatte viel zu viel Zeit für den Schuss. Die Eisbären schienen keinen guten Tag erwischt zu haben.

Im Mittelabschnitt hatte erst die Gäste eine gute Phase, Hildebrand konnte zwei Schüsse entschärfen. Die Eisbären versuchten, sich in das Spiel zu kämpfen. Einige guten Gelegenheiten sprangen dabei heraus. Als der Hallensprecher die letzte Spielminute im Mittelabschnitt verkündete, war kein weiterer Treffer auf die Anzeigetafel gekommen.

Die Frage vor dem Schlussdrittel, können die Eisbären heute etwas holen? Zunächst verzögerte sich der Beginn, weil nach der Eisbereitung zu viel Wasser auf der Eisfläche war. Mehr Scheiben vor das Tor bringen und die Kleinigkeiten besser machen, so äußerte sich Manuel Wiederer in der letzten Drittelpause.

Im Schlussabschnitt spielen die Eisbären immer in Richtung Hartmut Nickel Kurve, dort wo die treuen Fans für Stimmung sorgen. Die taten ihr Bestes. Ein Powerplay der Eisbären verlief ohne Ergebnis und die Minuten verannen.

Die Eisbären drückten auf den Ausgleich, erspielten sich ihre Chancen. In der 50. Minute gab es eine Strafe gegen die Eisbären. Ein Mannheimer blieb mehr im weichen Eis hängen, als dass er von Oliver Galipeau von den Beinen geholt wurde. Diese Witzstrafe verlief ebenso ohne Ergebnis, allerdings hielt die knappe Führung der Adler.

In der 54. Minute fiel der Ausgleich, endlich, Frederik Tiffels mit einem one timer in die Maschen. Eine Überzahl der Eisbären brachte nichts ein. Es drohte eine Overtime. Die Schlussphase war an Spannung nicht zu überbieten, das letzte Risiko gehen oder den Punkt retten?

Es ging in die Overtime, das zunächst jeder einen Punkt bekam, ging nach dem Spielverlauf in Ordnung. Das zeichnet ein Spitzenteam aus, wenns mal nicht läuft, trotzdem was retten. Es wurden schlussendlich sogar 2 Punkte. In der 63. Minute setzte Manuel Wiederer den Schlussgong und netzte ein zum Sieg. Ende gut, alles gut, die Halle war ausverkauft und die Eisbärenfans gingen zufrieden nach Hause. Dieser Sieg katapultiert die Eisbären an die Tabellenspitze.

Der Mannheimer Trainer lobte die Zusammensetzung der Eisbären-Mannschaft. Man hat heute auch gesehen, wer der amtierende Meister ist. Die Eisbären haben einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen.

Serge Aubin sah zwei Gesichter seiner Mannschaft. Im Schlussdrittel ist es der Mannschaft gelungen, dem konsequenten Vorchecken der Adler zu entgehen und einen Weg zu finden.

Hans-Peter Becker

Avatar von Hans-Peter Becker

Fotos: Stephan Wenske

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert