Eisbären-Sieg am Donnerstag

Fans aus Schwenningen mit Protestplakat Foto: Stefan Wenske

Das hatte es lange nicht gegeben, Eishockey am Donnerstagabend. Zuletzt wurden in der Saison 2011/12 vom Pay TV Sender Sky ausgewählte Spiele an diesem Wochentag übertragen. Der neue Rechteinhaber, die Telekom, läßt diese Idee in der aktuellen Saison wieder aufleben. So erwischte es die Eisbären am 12. Spieltag mit ihrem Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings. Die Fans sind verärgert. So wurde ein Flugblatt in der Arena verteilt, „Für fangerechte Bullyzeiten – gegen Spieltags-Zerstückelung“, dort wurde angekündigt und praktziert: „Die ersten 10 Minuten werden wir schweigen…das Team ist über diesen Stimmungsboykott informiert.“ Eisbären-Stürmer Thomas Oppenheimer nach dem Spiel zu dieser Maßnahme befragt:“Natürlich ist es besser, wenn uns die Fans das gesamte Spiel über unterstützen. Verstehen kann ich beide Seiten, die Telekom will unseren Sport weiter nach vorn bringen und die Fans wollen lieber am Freitag zum Spiel kommen. Wir sind Profis und spielen, wenn es verlangt ist.“

Lag es am Gegner oder am Termin, dass ein neuer Zuschauerminusrekord in der Arena verkündet wurde. Die Marke von 8.923 Zuschauern am 4. Spieltag wurde gerissen. Den jederzeit ungefährdeten 3 : 1 Sieg über die Schwenninger wollten offiziell 8.841 Fans sehen. Von Beginn machten die Eisbären Druck und gestatteten den Schwänen nur wenig. 20 zu 8 Torschüsse für die Eisbären schlugen sich in der Statistik nieder. Mit Dustin Strahlmeier hatten die Gäste einen sehr guten Torwart mitgebracht. Trotzdem schien die Führung für die Eisbären nur eine Frage der Zeit zu sein. Um so kurioser, dass die Gäste das erste Tor der Begegnung erzielten. In der 19. Minute brachte Markus Poukkula, der Finne steht in seiner dritten Saison für Schwenningen auf dem Eis, den Puck an seinem finnischen Landsmann vorbei im Eisbären Tor unter. Die Schiedsrichter bemühten zunächst den Videobeweis, es hatte alles seine Ordnung und der Treffer zählte. Eine knappe Minute später war Louis-Marc Aubry mit seinem Schuss erfolgreich und sorgte für den Ausgleich noch vor der ersten Drittelpause.

Im Mittelabschnitt bot das gewohnte Bild, die Eisbären stürmten und Schwenningen verteidigte. Es wurde zum Geduldsspiel für alle Beteiligten. Ein Doppelschlag erlöste die Eisbären, innerhalb von 90 Sekunden fielen 2 Tore. Thomas Oppenheimer konnte eine Vorlage von Florian Busch verwerten und erzielte das 2 : 1 in der 35. Minute und Mark Olver nutzte eine Unsicherheit in der Verteidigung und erhöhte auf 3 : 1.

Die Gäste wehrten sich nach Kräften trafen zwei Mal das Torgestänge. Echte Siegchancen hatten sie nie. Trainer Pat Cortina konnte nach Spielende nur brav gratulieren und bezeichnete den Sieg als hochverdient. Uwe Krupp war mit der Leistung seiner Mannschaft, in der Kapitän Andre Rankel ausfiel, insgesamt zufrieden. „Wir wussten, dass Schwenningen sehr strukturiert verteidigt, sie hatten bisher die wenigsten Gegentore in der Liga.“ Durch den Sieg im vorgezogenen Spiel haben die Eisbären zunächst die Tabellenführung erobert.
Die Eisbären spielen am Sonntag auswärts in Krefeld.
Hans-Peter Becker

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