Drumbo-Cup: Daraus könnte der eine oder andere Profi hervorgehen

Nationalspielerin Anna Gasper (1. FFC Turbine Potsdam)
Foto Headlight Pictures – Sportfotografie – Andreas Bock

Ehemals spielten echte Fußball-Größen wie Jerôme Boateng, Kevin Prince Boateng, Pierre Littbarski, Thomas Häßler und Christian Ziege als völlig unbekannte Grundschüler mit um den Pokal. Genau genommen, seit 1975. Diesmal beim 43. Drumbo-Cup 2017 sahen etwa insgesamt 1000 Zuschauer in der Charlottenburger Sömmering-Halle technisch erstaunlich versierte Einzelkönner, die zielstrebig dem Tor zusteuerten und die auch wussten, wohin sie schießen müssen. Das sah gut aus. Von wem man in ein paar Jahren sagen kann, der war beim Drumbo-Cup auch dabei, das konnte man seinerzeit von den Boatengs auch noch nicht erahnen, aber man staunte eben über Talente und Veranlagung. Die meisten, nicht alle, schätzungsweise 85 Prozent der in der Schulauswahl nominierten Mädchen und Jungen spielen natürlich Fußball im Verein. Die muss man fördern. Die Verbindung Schule und Verein ist ein oft sehr gutes Ineinandergreifen von sportfördernden Maßnahmen. Und die 15 Prozent noch nicht vereinsmäßig integrierten Schüler dürfen nicht verloren gehen. Um sie muss auch mit solchen Events und Trainingseinheiten unter Freunden geworben werden.

393 Berliner Mannschaften haben sich zu Europas größtem Hallenfußballturnier für Grundschülerinnen und Grundschüler angemeldet. 282 Jungenmannschaften und 111 Mädchen-Mannschaften aus allen Bezirken der Stadt nahmen am 43. Drumbo Cup teil, seit 43 Jahren über 100.000 Schülerinnen und Schüler. Selbstverständlich wurden auch die diesjährigen Teilnehmer alle zu Siegern erklärt. Teilnehmen ist also das Wichtigste. Dennoch Im Fußball geht es um Tore. Sie entscheiden über Sieg und Niederlage, um das Weiterkommen oder Ausscheiden. Bei pari gibt es das Entscheidungsschießen. Glaubt nicht, dass es ohne Emotionen in diesem Alter geht. Da fließen mitunter Tränen der Trauer und der Freude. Am Finaltage trafen die besten 4 Mädchen- und die besten 4 Jungen-Mannschaften aufeinander. In den Halbfinalspielen wurden die Endspielteilnehmer ermittelt. Sogar die Plätze 5 und 6 sowie 3 und 4 wurden ausgespielt.

Foto Headlight Pictures – Sportfotografie – Andreas Bock

Nennen wir doch wenigstens die Endspielpaarungen und erinnern noch einmal an die Werte Fairplay, Toleranz und Leistungswillen: Bei den Mädchen gewann die Schule am Falkplatz aus Pankow mit 2:0 über die Mary-Poppins-Grundschule aus Spandau. Und bei den Jungen siegte die Grundschule im Beerwinkel aus Spandau 2:0 über die Mendel-Grundschule aus Pankow.

Im Siegerfoto (siehe Fotogalerie) sind die Endspielsieger der Mädchen und Jungen aus Pankow und Spandau vereint. Den 3. Platz belegten bei den Jungen die Grundschule am Fließtal in Reinickendorf und bei den Mädchen die Werbelinsee-Grundschule Tempelhof-Schöneberg.

BFV-Präsident Bernd Schulz: „Der Berliner Sport ist ohne den Drumbo Cup kaum mehr vorstellbar. Das Turnier steht für Werte wie Fairplay, Toleranz und Leistungswillen. Gedankt wurde immer wieder dem Organisator und Sponsor, der – sage und schreibe –  43 Mal sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten zuverlässig sein beherztes Engagement zeigte und beibehielt. Das ist einfach bewundernswert. André Nogat, Niederlassungsleiter für Privat- und Geschäftskunden der Commerzbank Berlin, übergab bei der offiziellen Preisverleihung einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro zu Gunsten des Berliner Schulsports an Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie.

Traditionell wurde außerdem von der Deutschen Olympischen Gesellschaft der Fair-Play-Preis vergeben. Die Schülerinnen der Mary-Poppins-Grundschule sowie die Schüler der Mendel-Grundschule freuten sich über diese ganz besondere Auszeichnung. Diese wurde ihnen von Renate Bartsch, Witwe des Drumbo-Cup-Gründers und ehemaligen BFV-Vizepräsidenten Hans-Jürgen Bartsch, überreicht. Neben dem Pokal und einer Goldmedaille erhielten beide Siegermannschaften ein Trainingswochenende im Landesleistungszentrum des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) am Kleinen Wannsee.

Christian Zschiedrich

Fotos und Galerie Foto Headlight Pictures – Sportfotografie – Andreas Bock

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Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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