Deutlicher Sieg im einzigen Heimspiel im November

Im Fußball zählt schlußendlich  nur das Ergebnis und das spricht eine deutliche Sprache. Der 1. FC Union besiegte den Tabellenachbarn Spielvereinigung Greuther Fürth mit 4:0. Wer das Spiel nicht gesehen hat, könnte meinen, Greuther Fürth hat einen schlechten Tag erwischt, da kassiert man eben ein paar Tore. Nein, es  war anders. Bis auf das Ergebnis stimmte vieles nicht bei den Eisernen. Kapitän Christopher Trimmel sprach nach dem Spiel davon, „dass  wir in der Abwehr insgesamt stabiler werden müssen“ und das nach einem zu null Sieg. Unions Trainer Urs Fischer sah in der ersten Hälfte die Fürther besser, als sein eigenes Team. „Die erste Halbzeit hat mir nicht so gefallen, da wir nicht so den Zugriff bekommen haben, den wir wollten.“ Eine erstaunliche Feststellung, immerhin führte seine Mannschaft zur Pause mit 3:0. Er hatte Recht, diesen Eindruck teilten wohl alle, die im Stadion waren oder sich die Live-Übertragung angesehen hatten.

Diese erste Halbzeit war nicht alltäglich. Nach einem Zusammenstoß blieb Fürths Maximilian Wittek reglos liegen und konnte das Spiel nicht fortsetzen. Im Gäste Block entwickelten sich gleichzeitig Auseinandersetzungen zwischen dem Ordnungsdienst und Fans der Kleeblätter. In dieser Situation fiel das 1:0 und es war klar Abseits. Nur fünf Minuten später fiel das 2:0, wieder musste an der Seitenlinie ein verletzter Fürther Spieler behandelt werden. Seit der 8. Minute war Polizei im Block der Zuschauer aus Fürth. Es gab Szenen, wie schon lange nicht mehr in der Alten Försterei zu sehen waren. Die Anfangsphase brach den Gästen das Genick. Trotz vieler Torchancen erzielten sie keinen Treffer. Die Eisernen ließen viel zu, waren aber selbst gnadenlos effektiv. Sebastian Polter erhöhte auf 3:0, mit dieser Hypothek begannen die Gäste die 2. Halbzeit. Mit dem vierten Treffer für den 1. FC Union war die Oper zu Ende, obwohl die sprichwörtliche „Dicke Frau“ noch über eine halbe Stunde zu singen hatte. Fürth spielte tapfer weiter.

Wie es zu den unschönen Szenen im Gästeblock kommen konnte soll aufgeklärt werden. Am Spieltag selbst gab der 1. FC Union dazu eine Presseerklärung heraus.

„Während des Heimspiels des 1. FC Union Berlin gegen die SpVgg Greuther Fürth kam es kurz nach Anpfiff im Gästeblock zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern von Greuther Fürth und dem eingesetzten Ordnungspersonal. Um die Situation zu beenden, schritten Einsatzkräfte der Polizei im Block ein.
Die Vorkommnisse vom 11.11.2018 werden im Nachgang des Spiels vom Verein gemeinsam mit der Polizei und den eingesetzten Ordnungskräften aufgearbeitet und der Ablauf der Situation kritisch analysiert.“

Fürths Manager Rachid Azzouzi: „Was ich bisher mitbekommen habe, gingen Provaktionen von Mitarbeitern des Ordnungsdienstes aus, was wohl der Ursprung war. Wir müssen all das aufarbeiten, weil wir uns nicht alles gefallen lassen wollen. Sportlich müssen wir natürlich über die einfachen Gegentore und die Effizienz im Sturm sprechen.“

Es ist schon verwunderlich, dass am Ende die Polizei einschreiten musste. Die Fans der Spvgg. Greuther Fürth sind nicht als besonders gewaltätig bekannt. Eigene Nachfragen bei Betroffenen ergaben, dass sie sich bereits beim Einlass ins Stadion von Ordnungskräften schikaniert fühlten. Später, während das Spiel lief, sollen die Ordner die Fürther mit Handys gefilmt haben. Daraufhin sind wohl einige Fürther Fans auf die Ordner losgegangen. Die Polizei musste die Situation befrieden und wurde dabei mit Bier beschüttet und mit Bechern beworfen. Solche eine Situation soll nicht beschönigt werden, aber es sind weitaus schlimmere Sachen in anderen Stadien passiert. Nach dem Spiel blieb alles friedlich, die Fürther Fans, die mit Bussen angereist waren, warteten, gut versorgt mit Bier, auf die Abfahrt.

Hans-Peter Becker

 

 

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