BR Volleys – Auswärtssieg in Gießen

Acht Matchbälle benötigten die BR Volleys am Samstag, 23.01.2021, um sich bei den Helios Grizzlys Gießen durchzusetzen. Gegen bestens aufgelegte Gastgeber erlebten die Berliner eine Berg- und Talfahrt, die mit einem packenden Tiebreak und einem 3:2-Auswärtssieg (25:19, 24:26, 25:17, 21:25, 24:22) endete. Weil der VfB Friedrichshafen parallel 3:0 gegen den TSV Unterhaching gewann, vergrößerte sich der Rückstand auf den Tabellenführer vor dem direkten Duell am Mittwoch auf fünf Punkte.

Cheftrainer Cedric Enard bot nach einer guten und vor allem schmerzfreien Trainingswoche sowohl Sergey Grankin als auch Samuel Tuia in der Hildesheimer „Grizzly-Höhle“ von Beginn an auf. Anton Brehme und Julian Zenger kehrten ebenso gegenüber dem VCO-Spiel in die Startformation zurück, für Benjamin Patch kam ein Einsatz nach seinem Außenbandanriss noch zu früh.

Rückkehrer Grankin dirigierte seine Mannschaft im ersten Satz, als wäre er nie weg gewesen. Mit dem russischen Regisseur lief das eigene Sideout-Spiel flüssig, während die Berliner im Aufschlag noch ihren Rhythmus suchten. Tuia gelang das erste wichtige Ass (13:10) und wenn Abwehraktionen glückten, münzte man diese konsequent in Breakpunkte um (17:13, 22:17). Nachdem der erste Satz mit 25:19 souverän an die BR Volleys ging, wurde es ab dem zweiten Durchgang deutlich umkämpfter. Die Gießener steigerten sich im Aufschlag und das Resultat waren ständige Führungswechsel (7:8, 12:10, 13:14). Spätestens beim Zwischenstand von 18:20 waren die Berliner gefordert. Die Chance zum Ausgleich ließ man allerdings bei einem Missverständnis sträflich liegen, als im Zuge des Doppelwechsels mit Cody Kessel und Pierre Pujol kurzzeitig kein Zuspieler auf dem Court stand (20:22). Zwei Satzbälle wehrten die Gäste dennoch erfolgreich ab, dann schlug Davy Moraes zweimal in den Grizzlys-Block und Gießen verdiente sich den ersten Satzgewinn (24:26).

In Satz drei ersetzte Denys Kaliberda im Außenangriff Tuia und die Hauptstädter fanden ihren Spielfluss wieder. Ein Moraes-Ass sorgte für die beruhigende 13:9-Führung und auf dem Weg zum nächsten Satzgewinn drehte der spätere MVP Timotheé Carle so richtig auf (20:14, 25:17). Nach drei Sätzen beendete Kapitän Grankin seinen Arbeitstag und Pujol übernahm. Der Franzose musste bei schwächelnder Annahme zwar viel laufen, war aber auch gleich zweimal im Block zur Stelle (5:5, 12:11). Dennoch wurde der vierte Durchgang zur Analogie des zweiten. Nach einem intensiven Hin und Her gelang den Gastgebern der erneute Satzausgleich und damit der erste Punktgewinn gegen die Männer in Orange (21:25). Tiebreak also, und in dem stand es durchgängig Spitz auf Knopf. Der inzwischen eingewechselte Cody Kessel – diesmal als Außenangreifer – drehte auf und besorgte im Entscheidungssatz Punkt um Punkt (8:8, 13:13). Beim achten Berliner Matchball in einer teilweise hektischen Schlussphase stand der BR Volleys Dreierblock schließlich zum hart erkämpften Auswärtssieg (24:22).

Stimmen zum Spiel
Cedric Enard: „Samus und Sergeys Comebacks waren vielversprechend, aber es fehlten noch die letzten Automatismen. Wir haben gut begonnen, ab dem zweiten Satz ließ dann die Durchschlagskraft nach. Gießen hat gut gespielt und von uns war es zu wenig, um schließlich drei Punkte mitzunehmen. Volleyball ist eben oft ein Auf und Ab, aber wir hatten heute zu viele Tiefpunkte. Letztlich hat die Moral aber gestimmt, dennoch müssen Mittwoch deutlich besser sein, wenn wir gegen Friedrichshafen eine Chance haben wollen.“

Anton Brehme: „Der erste Satz war gut, nach dem zweiten Satz wurde es dann ein Kampf. Wir konnten uns im Angriff nicht durchgängig durchsetzen, aber am Ende haben wir gewonnen. Das ist wichtig. Wir haben im Tiebreak richtig gekämpft und eine gute Mentalität gezeigt. Das müssen wir gegen Friedrichshafen mitnehmen. Für dieses Match müssen wir konzentrierter im Aufschlag werden und mit Spaß spielen. Dann kann es auch gegen den Tabellenführer etwas werden.“

BR Volleys Formation
Samuel Tuia und Timothée Carle (AA), Anton Brehme und Éder (MB), Sergey Grankin (Z), Davy Moraes (D) und Julian Zenger (L) | Eingewechselt: Pierre Pujol, Cody Kessel, Denys Kaliberda, Renan Michelucci

Topwerte
Timothée Carle 23 Punkte, 2 Asse, 57 % positive Annahme
Davy Moraes 17 Punkte, 2 Blocks
Anton Brehme 13 Punkte, 4 Blocks, 90 % Angriffsquote
Cody Kessel 9 Punkte, 82 % Angriffsquote

Quelle: BR Volleys/Christof Bernier

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