Der 1. FC Union hat in der Bundesliga einen Start nach Maß hingelegt. Nach zwei Spieltagen bietet das Tabellenbild eine hübsche Momentaufnahme. Die Eisernen liegen in Front, punktgleich mit fünf anderen Teams, es zählen die erzielten Tore und nicht einmal den Bayern ist es gelungen, acht Tore in zwei Spielen zu erzielen.
In bemerkenswerter Form ist Kevin Behrens, der Mittelstürmer, der nicht nur mit seinen Toren für Schlagzeilen sorgt, sondern auch mit seiner Bodenständigkeit. Fand es doch die PR-Abteilung in Köpenick tatsächlich der Erwähnung wert, dass er zu den Spielen und dem Training öfter mit dem Fahrrad kommt. Sehr praktisch, angesichts der Verkehrsanbindung der „Alten Försterei“, Baustellen über Baustellen und der S-Bahnhof ist eine Dauerbaustelle.
Beim Spiel in Darmstadt musste Union ab der 21. Minute mit einem Spieler weniger auskommen, was die gnadenlos effektiven Fischer Schützlinge nicht davon abhielt in Unterzahl noch drei Dinger reinzuhauen. Das dritte Tor steuerte der Radfahrer und Kopffußballer (auch seine Frisur ist beachtenswert) bei. Einige Chancen, mehr als Union, erspielten sich ebenso die Darmstädter, insgesamt war der Gegner aus der Hauptstadt eine Nummer zu groß. Der nächste Gegner wird mindestens auf Augenhöhe sein. Die in Köpenick besonders beliebten Leipziger Rasenballer kommen. Die Liga darf bis zum Sonntag weiter über den (Nicht)-Hauptstadtclub staunen.
Der einst selbsternannte und gefühlte Hauptstadtclub durfte sich über den ersten Saisonsieg und Tore freuen. Die Null Punkte, verbunden mit null Toren, sind endlich Geschichte. Gegen die Greuther Fürth waren die Blau-Weißen ähnlich effizient wie die anderen Hauptstädter eine Klasse höher. Trainer Pal Dardai ärgerte sich, trotz des hohen Sieges, über die „Sport-Journallie“. Im Interview nach dem Spiel bekam Sky-Reporter Yannick Erkenbrecher den Frust des Trainers zu spüren. Es bisschen recht hat er ja, die Berichterstattung nahm streckenweise die Form von Mobbing an. Der Trainer muss trotzdem seinen Job erledigen und brachte eine schöne Formulierung: „….aus dem Nichts kommt nicht so etwas.“ Die aktuell Verantwortlichen bei der Hertha haben ein schweres Erbe übernommen und es ist nicht gesagt, dass alles gut ausgehen wird. Da führte Hertha-Ikone Axel Kruse Arminia Bielefeld als warnendes Beispiel an und ein Aufstieg nach dieser Saison ist nicht mehr realistisch. Der 1. September ist zum Glück nicht mehr fern, dann steht der endgültige Kader und man weiß, woran man ist. Eines kann jetzt bereits konstatiert werden, da musste leider notgedrungenermaßen viel Qualität verkauft oder ziehen gelassen werden.
Für Hertha geht auswärts weiter, der in dieser Saison noch unbesiegte 1. FC Magdeburg wartet in der MDCC-Arena auf den Absteiger aus der Hauptstadt. Um die Punkte haben beide Vereine noch nie gegeneinander gespielt.