Berliner Profifußball im Wachkoma!

Die Überschrift habe ich aus einem tweet des geschätzten Kollegen Andreas Lorenz übernommen. Die Bilanz der beiden Berliner Proficlubs ist seit den letzten Wochen äußerst mau. In den letzten fünf Spieltagen brachten es Hertha und Union bei zehn Spielen auf null Siege, vier Unentschieden, sechs Niederlagen. Das sind vier von dreißig Punkten bei 8:20 Toren! und um weiter den oben genannten Kollegen zu zitieren: „Kämpfen, Jungs – der BER steht geschlossen hinter euch!“

Herthas Saison wird wahrscheinlich ein bisschen oder etwas mehr hinter den Erwartungen zurück bleiben. Der Klassenerhalt ist nach der Niederlage des VfB Stuttgart sicher und im positiven Fall ist ein einstelliger Tabellenplatz noch möglich. Das Spiel gegen Hannover am Ostersonntag vor über 38.000 Zuschauern – immerhin – war arm an spielerischer Klasse. War irgendwie egal, in der nächsten Saison werden beide höchstens im Pokal oder im Rahmen eines Spiels in Freundschaft aufeinandertreffen können oder es geschieht ein Wunder und Hannover schafft die Relegation.

Hertha sucht einen neuen Trainer und der 1. FC Union weiter die Form um endlich aufzusteigen. Am kommenden Sonntag, 28. April steht das wohl wichtigste Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte an. Ein Sieg gegen HSV würde die „Pfanne nochmals heiß machen“. Die Eisernen sind inzwischen die aktuell „dienstälteste“ Mannschaft der 2. Bundesliga. Seit 10 Jahren halten sie diese Spielklasse, wäre mal Zeit für was neues. Ob es in diesem Jahr reicht ?

Das Thema Pal Dardai ist einen Beitrag zuvor ausführlich besprochen worden. Er hat dem Verein, ohne sich Anzubiedern, wieder ein Gesicht geben durch seine sympathische Art und er ist der erfolgreichste Trainer in der Ära des Sportdirektors Michael Preetz. Das beide grundverschiedene Typen sind, hat sich anfangs als förderlich erwiesen. In letzter Zeit gab es Meinungsverschiedenheiten, die wohl bis zum Zerwürfnis führten. Viele kleine Dinge die es nicht mehr möglich machten, um weiter zusammen zu arbeiten. Am Schluss könnte es Pal Dardai vielleicht recht gewesen sein, wieder auf seinen Arbeitsplatz im Nachwuchs zurückkehren zu können. Zwei Beispiele mögen das verdeutlichen, bei der Besetzung des Co. Trainer Postens, Rainer Widmayer geht nach Stuttgart, wollte Dardai wohl etwas anderes als Preetz und es gab die Vorkommnisse um Paul Keuter.

Mit diesem Kader wäre, mit weniger Verletzungspech und viel Glück, ähnliches zu schaffen gewesen wie aktuell in Frankfurt. Jetzt muss es ein Anderer richten und Hertha ist bei der Trainersuche mehr Glück zu wünschen, als bei den Bemühungen nach dem Baugrund für das neue Stadion. Ein Kandidat hat das Angebot gerade ausgeschlagen.

Hans-Peter Becker

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