DEL 46. Spieltag
16.02.2024 19:30 Uhr MB-Arena Berlin
EHC Eisbären Berlin – Augsburger Panther 6:3 (2:1/3:1/1:1)
Ihren 46. Spieltag der aktuellen Saison machten die Eisbären ganz auf Retro, das Maskottchen Bully hatte das gelbe Fell aus dem Keller geholt, im Vorspann-Film war die Arena mit dem Namenszug eines Mobilfunkanbieters zu sehen und es wurde eigens für dieses Spiel ein Trikot gestaltet. Als „Einlauf-Kinder“ fungierten Ex-Spieler, allerdings ohne Schlittschuhe, unter ihnen Rubert Meister und Torsten Deutscher, beiden zusammen halt Deutscher Meister, was in den 1990er Jahren nicht einmal als Utopie durchgehen konnte. Später machte es ein gewisser Anschutz möglich, dass bisher neun Titel geholt werden konnten.
Retrocharakter hatte auf jeden Fall das Ergebnis des Spiels. Es fielen viele Tore und manche kurz hintereinander. Das erste Drittel ging mit 2:1 an die Eisbären. Leonard Pföderl war bereits nach zwei Minuten erfolgreich. In der achten Minute legten die Eisbären durch Julian Melchiori nach. Die Vorlage lieferte Neuzugang Thomas Schemitsch, der als Ersatz für Ben Finkelstein (überraschendes Karriereende) unter der Woche verpflichtet wurde. Schemitsch feierte ein insgesamt gelungenes Debüt im Retrotrikot der Eisbären. Die 2:0 Führung hatte keine einzige Minute Bestand, T. J. Travelyan verkürzte für die Panther.
Im Mittelabschnitt ging das muntere Torschießen weiter. Dreimal trafen die Eisbären und Augsburg war einmal erfolgreich. Die Zuschauer in der ausverkauften Halle hatten sieben Tore gesehen, echt Retro. Der Schlussabschnitt endete Unentschieden und in der 58. Minute packte Eisbär Patrice Cormier die Axt aus und kassierte dafür eine Spieldauerdisziplinar-Strafe. Selbst das war Retro. Wie in Schwenningen wurde das Strafzeitenkonto weiter gefüllt. In den Playoffs müssen sie disziplinierter zu Werke gehen. Auf der Strafbank kannst Du nichts gewinnen.
Christof Kreutzer, Augsburgs Trainer, meinte nach dem Spiel, dass seine Mannschaft zu viel wollte und zwischenzeitlich die Linie verloren hat. Für uns gilt es jetzt weiter nach vorn zu schauen. Serge Aubin war natürlich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, im Hinblick auf die Playoffs muss einiges verbessert werden, vor allem in der Spielgestaltung. (Eisbären führen aktuell nicht nur sportlich die Tabelle an, sie sind zudem führend bei den Strafzeiten)
Hans-Peter Becker
Fotos: © Stephan Wenske
Spieldaten
Aufstellungen
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Müller, Wissmann (C); Melchiori, Schemitsch; Geibel, Ellis (A); Nowak – Noebels (A), Boychuk, Pföderl; Bergmann, Byron, Descheneau; Heim, Cormier, Eder; Hördler, Wiederer, Mik – Trainer: Serge Aubin
Augsburger Panther: Endras (Keller) – Southorn, Renner; Schüle, Rantakari; Köhler, Sacher – Puempel, Esposito, Oblinger; Soramies, Collins, Karjalainen; Trevelyan, Mitchell, Andersen; Tosto, Volek, Elias – Trainer: Christof Kreutzer
Tore
1:0 – 02:00 – Pföderl (Byron, Boychuk) – PP1
2:0 – 07:59 – Melchiori (Schemitsch, Noebels) – EQ
2:1 – 08:26 – Trevelyan – EQ
2:2 – 31:14 – Elias (Tosto, Renner) – EQ
3:2 – 31:46 – Müller (Boychuk) – EQ
4:2 – 32:13 – Melchiori (Noebels, Pföderl) – EQ
5:2 – 36:50 – Pföderl (Wissmann, Boychuk) – PP1
5:3 – 44:48 – Collins (Karjalainen) – EQ
6:3 – 55:58 – Bergmann (Wissmann, Müller) – EQ
Strafen
Eisbären Berlin: 31 (2, 2, 27) Minuten – Augsburger Panther: 10 (2, 2, 6) Minuten
Schiedsrichter
Andre Schrader, Christopher Schadewaldt (Maksim Cepik, Wayne Gerth)
Zuschauer
14.200