Zu Gast bei den jungen Wilden

Ein traditionsreicher Volleyball-Standort mit einer blutjungen Mannschaft wartet am Sonntag (25. Nov um 16.00 Uhr) auf die BR Volleys. Die Hauptstädter laufen beim Aufsteiger TSV Unterhaching in der Bayernwerk Sportarena erstmals in ihren schwarzen Erreà-Auswärtstrikots auf und haben trotz vieler Verletzungssorgen die nächsten drei Punkte im Visier. Übertragen wird die Begegnung, welche – wenn überhaupt – vor maximal 150 Zuschauern stattfinden darf.

Voraussichtlich ohne drei Akteure wird das BR Volleys Team am Sonntag im Münchener Vorort aufschlagen müssen. Robin Baghdady zog sich vor dem Heimauftakt gegen Düren im Training eine Wadenverletzung zu. Die nächste Untersuchung steht für den jungen Außenangreifer am Montag an. Hinzukommt, dass auch der bisher stark aufspielende Mittelblocker Anton Brehme passen muss. Beschwerden im rechten Knie zwingen den Nationalspieler zu einer mindestens einwöchigen Trainings- und Wettkampfpause. Fragwürdig ist auch der Einsatz von Diagonalangreifer Benjamin Patch, nachdem der US-Amerikaner im Training auf sein linkes Handgelenk stürzte.

„Diese Ausfälle von Anton, Ben und Robin werfen uns natürlich ein Stück weit zurück, aber ich hatte sowieso in Betracht gezogen, etwas zu rotieren“, bedauert Trainer Cedric Enard zwar die Verletzungen, bleibt jedoch optimistisch. Damit dürfte erstmals Renan Michelucci im Mittelblock seine Einsatzchance erhalten und auch Davy Moraes, der beim Bundesligastart gegen Düren noch Anlaufschwierigkeiten hatte, kann beweisen, wie wertvoll er zukünftig werden kann. Durchaus zufrieden darf Cheftrainer Enard auf den Saisonauftakt seiner Mannschaft (3:0 vs. Frankfurt beim Supercup und 3:0 vs. Düren) sein: „Sowohl die Ergebnisse als auch das Auftreten haben mir in den zwei Spielen gefallen. Mit einem Match pro Woche sind wir noch in einer Phase, in der wir Rhythmus aufnehmen und die Belastung jetzt gezielt steuern können.“

Dabei ist der bevorstehende Kontrahent den BR Volleys nahezu unbekannt. In den letzten Jahren traten die Hypo Tirol Alpenvolleys mit der Hachinger Lizenz in der VBL an, nun ist der Traditionsstandort Unterhaching, so gesehen als Zweitligaaufsteiger, allein zurück im Oberhaus. „Wir freuen uns, dass sie sich mit ihrer jungen Mannschaft in der Liga beweisen wollen. Sehr viel wissen wir über das Team nicht, aber das macht vielleicht auch ein Stück weit den Reiz dieser Begegnung aus“, erklärt Enard. Für die vom ehemaligen Nationalspieler Patrick Steuerwald trainierten Bayern ist es das erste Pflichtspiel der Saison. Wegen positiver Corona-Fälle im Umfeld der Mannschaft war man zuletzt in der Quarantäne. Spiele unter Wettkampfbedingungen fehlen daher nicht nur dem Heimteam. „Wir konnten so gut wie gar nichts auswerten. Mir lag nur ein Testspiel aus der Vorbereitung vor“, berichtet BR Volleys Statistiker Rafal Zajac von seiner ruhigen Arbeitswoche.

Drei Legionäre aus Bulgarien, Rumänien sowie Tunesien besetzen die wichtigen Positionen Diagonalangriff, Außenangriff und Libero. Dazu stehen elf deutsche Spieler, beispielsweise die beiden Sagstetter-Brüder, im Aufgebot. Nicht von ungefähr nennen sich die Hachinger daher selbst „Local Heroes“. Unter diesem Slogan wird die Männer in Grün besonders schmerzen, dass bei ihrem ersten Auftritt in der Bayernwerk Sportarena maximal 150 Zuschauer zugelassen sein werden, auch ein kompletter Ausschluss der Öffentlichkeit ist noch denkbar.

Quelle: Christof Bernier/BR Volleys

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert