Dämpfer zur rechten Zeit

Kommentar: Christian Zschiedrich. Foto: Sportick

Was auf Jogi Löw und der Nationalmannschaft nach der Auftaktniederlage niederprasselt, haben sie sich selbst eingebrockt. Ich habe kein Mitleid. Die Gangart und die Körpersprache hat vieles verraten; dazu entschied sich der Bundestrainer für die falsche Aufstellung. Bei wem stimmte die Körpersprache am wenigsten (?) – mit Abstand bei Özil, gefolgt vom ausgewechselten Khedira. Dass die linke Seite überhaupt nicht abgedeckt wurde überraschte mich ebenso wie die riesigen Löcher im Mittelfeld. Das hatte zur Folge, den schnellen Mexikanern musste ständig hinterher gerannt werden. Keine Spur von abgestimmter Geschlossenheit. So kann man nicht einmal in Freundschaft spielen. Mats Hummels kritisierte völlig zurecht: „Wenn sieben, acht Mann offensiv nach vorne spielen, kann man nach hinten nicht vernünftig verteidigen“. Und, wenn wir von nötiger Geschlossenheit reden, dann ist es mir überhaupt nicht egal, wenn ein Team die Gelegenheit beim Singen der Nationalhymne nicht nutzt, sich geschlossen einzustimmen, vor allem dann nicht, wenn weiterhin ein  Auftritt in Lethargie folgt. Ja welches Gefühl vermittelt Özil dem Betrachter? Ein Kenner der Materie ist Lothar Matthäus.  Sein Urteil: Özils Körpersprache ist negativ! Er ist ohne Freude im Spiel. Ich habe das Gefühl, dass er sich im DFB-Trikot nicht wohlfühlt!“ Lieber Jogi, darauf können wir ab sofort verzichten. Ihr habt taktische Probleme zuhauf zu lösen, die menschlichen Probleme dürfen einfach nicht sein. Ich bin auf die Körpersprache und den kämpferischen Einsatz gegen Schweden gespannt und ich schaue bei der Nationalhymne schon genau hin, wer bei der Sache ist und überhaupt mitspielen und alles geben will.

Christian Zschiedrich

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Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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