Noch 3 Mal Fußball-Bundesliga und der Spuk ist vorbei

Christian Zschiedrich. Foto: Sportick

Na da schau her, 3:0 in Frankfurt gewonnen. Die Tore: 1:0 (57.) Selke FE, 2:0 (78.) Leckie, 3:0 (90 + 1) Esswein.  Hertha (42 Punkte) könnte sich zurücklehnen und absolut frei aufspielen. Es geht eigentlich nur  noch um die Goldene Ananas. „Erst einmal 40 Punkte einfahren, dann sehen wir weiter“, war von einem Großteil der Vereine vorab und immer wieder zu hören. Die 40-Punkte-Marke, das erreichte Hertha am 31.Spieltag – ebenso wie Augsburg, dem nächsten Gegner am Samstag, 28.4., im Berliner Olympiastadion. 3 Vereine stehen mit 30 Punkten keineswegs gesichert da. Es sind Freiburg auf dem Relegationsplatz, Mainz und Wolfsburg auf den Plätzen 14 und 15. Nach Adam Riese haben Hamburg (25 P.) und Köln (21 P.) noch eine theoretische Chance. Rein rechnerisch müssten sie schon die noch ausstehenden 3 Spiele gewinnen und die darüber postierten Clubs dürften keine Punkte mehr einfahren. Daran zu glauben fällt sehr schwer. Bleiben wir bei Hertha. Ja, die letzten Spiele sind alle Samstag. Am 33. Spieltag, Samstag, 05.05., wird in Hannover, derzeit 36 Punkte, gespielt und am letzten, dem 34.Spieltag, kommt RB Leipzig nach Berlin. Die Leipziger kassieren viele Gegentore,  stehen in letzter Zeit arg neben den Schuhen. Durchaus möglich, dass Hertha die drei ausstehenden Spiele und damit 51 Punkte insgesamt gewinnt. Das bringt ein paar Millionen mehr Fernsehgelder in die Kasse und je nach dem Abschneiden der Mitkonkurrenten winkt tatsächlich noch das internationale Geschäft. Na wenn das keine Anreize sind.

Platz 9 ist momentan genau die halbierte Position von 18 Vereinen.  Damit kann der eine oder andere einigermaßen zufrieden sein. Weniger zufrieden waren die Fans oft mit der Spielweise. Trainer Pal Dardai hat die Schwächen im Angriffsspiel erkannt und arbeitet intensiv daran. In welcher Zeit ist denn da Besserung zu erzielen? Die Bemühungen in allen Ehren. Der ungeliebten Hertha dürfen ruhig einmal die Erwartungen in Berlin vor Augen geführt werden: Als Hauptstadtclub weiterhin im Mittelfeld so „rum zu krepeln“, das kann doch nicht euer Anspruch sein. In anderen Sportarten wird da mehr geboten und Berlin auch besser vertreten. So beispielsweise im Eishockey, Volleyball, Basketball, Handball und Wasserball. Ich habe bewusst nur Ballspielsportarten gewählt. Das hat natürlich auch etwas mit der Zusammenstellung des Kaders zu tun. Mit den Bemühungen darf nicht hausiert gegangen werden. Dennoch beschleicht mich das Gefühl, dass viele andere Clubs da wacher und ausgeschlafener sind. Aus der gesicherten Position heraus muss es doch möglich sein, frühzeitig,  ganz gezielt die neue Saison zu planen. Gezielt heißt: Was fehlt der Hertha und was ist für eine attraktive Spielweise personell zu tun.

Christian Zschiedrich

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Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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