Mit Auftaktsieg in die Saison

Pünktlich um 19:30 Uhr ging es los an diesem Freitag am 18. Dezember 2020, exakt 286 Tage lang hatte es kein Eishockey-Spiel mehr in der MB-Arena am Berliner Ostbahnhof mehr gegeben. Jetzt war es ein Geisterspiel. Keine Pfiffe oder sonstige Geräuschkulisse lediglich die Musikeinspiele erinnerten an das Spiel vor Corona. Die beiden Kurven, hinter den Toren waren eine Brache. Dort fanden die Feuertonnen Platz, die sonst Teil der Einlaufshow sind. Zur Begrüßung der Teams und bei Eisbären-Treffern versahen sie ihren Dienst, schließlich musste für das Fernsehen etwas geboten werden. Eine Neuerung fiel noch auf, hinter den Mannschaftsbänken laufen Informationen und Werbeschriften auf dem Plexiglas.

Die Eisbären mussten mit einem ausgedünnten Kader an den Start gehen. Verletzungsbedingt beziehungsweise wegen Trainingsrückstands musste Eisbären-Cheftrainer Serge Aubin auf Marcel Noebels, Fabian Dietz, Nino Kinder und Stefan Espeland verzichten. Zudem war Verteidiger Jonas Müller aufgrund einer Sperre aus der letzten Saison noch nicht spielberechtigt. Auf dem Spielberichtsbogen stand 19 Spieler für die Eisbären, die Gäste konnten einen Spieler mehr aufbieten. Wer ist besser eingespielt? Die Gäste hatten bis in das Finale des Magenta-Sport-Cups geschafft, während die Eisbären durch einige Coronafälle nur eine sehr verkürzte Vorbereitung hatten.

Das Spiel war ausgeglichen. Den Eisbären gelang eine frühe Führung. Zwei Minuten waren erst gespielt und in Überzahl gelang Kristopher Foucault das 1:0. Bremerhafens Stürmer Maxime Fortunus musste wegen Beinstellens auf die Strafbank. Ihre erste Überzahl nutzten dann auch Gäste, um den Spielstand wieder pari zu stellen. Eisbär Sebastian Streu musste wegen Haltens auf die Sünderbank und Carson McMillian konnte einnetzen. Es blieb ausgeglichen und mit dem 1:1 ging es in die erste Drittelpause.

Ein kleiner Joke von Hallensprecher Uwe Schumann eröffnete den Mittelabschnitt. Bitte, bitte Plätze einnehmen, die Aufforderung an die Zuschauer an den Getränkeständen und den Rauchern auf dem Außenbereich. Die anwesenden Journalisten hatten die Zeit genutzt, um an den Spielberichten zu schreiben oder Fotos zu sichten. Der Mittelabschnitt ging es mit dem gleichmäßig verteiltem Spiel weiter. Doch während die Gäste zwei Überzahlmöglichkeiten liegen ließen, machten es die Eisbären besser. In der 38. Spielminute war es ein weiterer Neuzugang, Stürmer Matthew White der die Eisbären wieder in Führung brachte.

Im Schlussdrittel drängten die Spieler aus Fischtown energisch auf den erneuten Ausgleich. Viele Chancen blieben ungenutzt. Besser machten es die Eisbären in der 52. Minute zog Leonard Pförderl energisch ab, gegen seinen Schuss hatte Brandon Maxwell im Tor der Gäste keine Chance. Es war das erste Tor im Spiel das bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis erzielt wurde. Die Bemühungen der Mannschaft von Thomas Popiesch wurden belohnt durch Niklas Andersen. Allerdings waren nur noch 33 Sekunden zu spielen. Trotz Unterzahl, die Gäste nahmen ihren Torhüter vom Eis, retteten die Eisbären den kostbaren Vorsprung ins Ziel. Kurz vor dem Spielende verkündete der Hallensprecher ein „ausverkauftes Haus“ und bedankte sich bei den 16 anwesenden, maskierten Journalisten und 6 Fotografen. Nur nicht den Humor verlieren.

Beide Trainer waren insgesamt mit dem Auftritt ihrer Teams zufrieden. Etwas zufriedener war natürlich Eisbären-Trainer Serge Aubin. Er bescheinigte seiner Mannschaft eine konzentrierte Leistung und letztlich haben die Special-Teams den Unterschied gemacht. Beide Neuzugänge im Sturm trafen.

Der Gäste Trainer äußerte in seinem Statement, dass die Berliner den besseren Start ins Spiel erwischten und insgesamt das eine Tor besser waren.

Matt White (Stürmer Eisbären Berlin): „Wir haben heute als Einheit gut funktioniert. Natürlich freue ich mich, dass ich meinen Beitrag leisten konnte, aber meine Teamkollegen haben es mir auch leichtgemacht. Der Powerplay-Treffer direkt zu Beginn des Spiels hat uns viel Selbstvertrauen gegeben.“

Leo Pföderl (Stürmer Eisbären Berlin): „Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft, das gesamte Team hat heute überragend gekämpft. Es freut mich für unsere Neuzugänge, dass sie direkt eingeschlagen haben.“

Für die Eisbären steht vor dem Fest noch das erste Auswärtsspiel der neuen Saison in Wolfsburg an. In der sicher wieder „ausverkauften“ heimischen Arena geht es dann am 28. Dezember weiter. Der Gegner heißt dann Krefeld Pinguine.

Hans-Peter Becker

DEL 1. Spieltag 18.12.2020 19:30 Uhr MB-Arena Berlin

Eisbären Berlin–Fischtown Pinguins Bremerhaven3:2 (1:1, 1:0,1:1)

Aufstellungen: Eisbären Berlin: Niederberger; Ancicka –Gawanke, Ramage (A); Hördler (C), McKiernan; Mik, Wissmann (A) –White, Streu, Pföderl; Foucault, Zengerle, Fiore; Tuomie, Olver, Labrie; Reichel, Hänelt–Trainer: Serge Aubin

Fischtown Pinguins Bremerhaven: Maxwell; Pöpperle –Fortunus (A), Dietz; Eminger, Moore (C); Krogsgaard, Alber –Verlic, Jeglic, Urbas (A); Andersen, Friesen, Wahl; Mauermann, Quirk, Uher; Hilbrich, Gläser, McMillan–Trainer: Thomas Popiesch

Torfolge

1:0-02:01– Foucault (White, McKiernan)–PP1

1:1-11:22 – McMillan (Andersen, Uher) –PP1

2:1-37:12 –White (Zengerle, Foucault) –PP1

3:1-51:08 – Pföderl (White) –EQ

3:2-59:27 – Andersen (McMillan) –EQ

Strafen: Eisbären Berlin: 12 (4, 4, 4) Minuten–Fischtown Pinguins Bremerhaven: 10 (2, 8, 0) Minuten

Schiedsrichter: Marc Iwert, BastianSteingross (Maksim Cepik, Jonas Merten)

Eisbären Stürmer Mark Zengerle #9 in Aktion gegen seine ehemaligen Mannschaftskollegen © Becker

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