20 Heimspiele, 19 Siege – der Volleyballtempel Max-Schmeling-Halle war im Jahr 2023 für die nationalen wie internationalen Gegner nahezu uneinnehmbar. Ein letztes Mal vor dem Jahreswechsel wollen die BR Volleys am Samstagabend (30. Dez. 2023 um 20.00 Uhr) ihre Heimarena verteidigen, diesmal gegen die SWD powervolleys Düren beim 87. Bundesligaduell der beiden Traditionsvereine.
Insgesamt 102.799 Besucher strömten in den vergangenen zwölf Monaten in den Berliner Volleyballtempel und sahen dabei das BR Volleys Team bis auf ein einziges Mal den Court stets als Sieger verlassen. Am 08.2023 März fügte der damalige Klubweltmeister aus Perugia (ITA) den Berlinern vor fast ausverkauftem Haus eine Heimniederlage zu. Seitdem waren die Hauptstädter in ihrer Max-Schmeling-Halle nicht mehr zu schlagen. Dazu der Gewinn der Meisterschaft zu Hause, der Pokalerfolg in Mannheim und die Titelverteidigung beim Bounce House Cup – das Jahr 2023 hielt viele schöne und erfolgreiche Momente für die BR Volleys und ihre Anhänger bereit. Doch das war es eben noch nicht, denn am Samstagabend folgt ein letztes Spektakel gegen die SWD powervolleys Düren vor einem erneut geöffnetem Oberrang der Arena.
„Dieses Jahr bot so viel Gutes für uns. Wir freuen uns sehr, es nun mit unseren Fans zu Hause beenden zu dürfen, besonders mit einem solch attraktiven Gegner wie Düren“, sagt Timothée Carle, der mit seinem Team zumindest eine dreitägige Weihnachtspause genießen konnte, bevor sich die Mannschaft am 27. Dez. 2023 wieder in Berlin zum Training traf. „Ich nutzte diese Gelegenheit, um Weihnachten bei meinen Eltern in Südfrankreich zu verbringen. Wir veranstalten immer ein großes Abendessen für Familie und Freunde bei uns zu Hause. Ich bin superglücklich, dass ich diesmal dabei sein konnte. Auch wenn die Zeit nur sehr kurz war, gab mir diese Kraft für die nächsten Wochen“, erzählt der 28-jährige Außenangreifer und spricht damit vielen seiner Mitspieler aus der Seele. Vor dem Weihnachtsfest erkämpfte sich das Team von Coach Joel Banks mit den letzten Reserven ein 3:2 (17:15 im Tiebreak) im Bundesliga-Spitzenspiel bei der SVG Lüneburg.
Frische Energie wird nun nötig sein, denn die Berliner treffen morgen auf einen Kontrahenten, der dafür bekannt ist, emotionsgeladen Volleyball zu spielen. Allerdings konnten die im Sommer auf zahlreichen Positionen neu formierten Dürener diese Eigenschaft in dieser Saison nicht immer auf das Parkett bringen. Es setzte mehrere sportliche Enttäuschungen wie das Ausscheiden im DVV-Pokal gegen Herrsching (2:3) und das Ende der kurzen europäischen Reise im CEV-Cup gegen Athen (1:3, 3:2). Deshalb entschied man sich bei den Powervolleys für eine gravierende personelle Veränderung und verkündete am ersten Weihnachtstag die Trennung von Trainer Matti Alatalo. Ein zunehmend belastetes Verhältnis zwischen dem 28-jährigen Finnen und dem Team um Kapitän Michael Andrei wurde als Hauptgrund genannt. Die (Interims)Lösung ist eine interne. Nicht zum ersten Mal rückt Co-Trainer Björn-Arne Alber auf die Chefposition und wird dabei von Tomas Kocian-Falkenbach unterstützt. Der ehemalige Zuspieler ist neben seiner Funktion als Geschäftsführer nun also auch im sportlichen Tagesgeschäft wieder mittendrin.
Mit dem neuen Trainertandem gelang am 27. Dez. 2023 gleich ein ebenso überzeugender wie souveräner 3:0-Erfolg gegen den VC Bitterfeld-Wolfen. Daran hatte auch ein Ex-Berliner einen kleinen Anteil: Robin Baghdady ist nach einem Jahr in Belgien zurück in der Bundesliga und konnte sein enormes Potenzial bereits des Öfteren unter Beweis stellen. Leider hat der großgewachsene Außenangreifer weiterhin mit Verletzungen zu kämpfen. Sein ehemaliger Teamkollege Tim Carle weiß, wie gefährlich Baghdady & Co sein können: „Es ist immer schwer gegen Düren und ich bin mir sicher, es wird ein spannender Abend. Hoffentlich können wir den vielen Zuschauern noch einen letzten von vielen Heimsiegen im Jahr 2023 schenken.“
Pressefoto: © Kevin Mattig
Quelle: Christof Bernier/BR Volleys