Ehrung für Rob Zepp

Langsam wird es eng unter dem Dach der Arena. Vor dem Spiel gegen die Düsseldorfer EG wird das nunmehr sechste Trikot hochgezogen werden. Am 2. Januar 2024 wird diese Ehre erstmals einem Torwart zuteilwerden. Dann wird die Nummer 72 einen Platz einnehmen. Insgesamt sieben Spielzeiten lang trug sie Robert Steffen Karl Zepp, so der vollständige Name, des bislang erfolgreichsten Goalies der jüngeren Eisbärengeschichte.

Als der damals 26-jährige 2007 aus Finnland zu den Eisbären wechselte, spielten die Eisbären ihre letzte Saison im Welli. Bereits in seiner ersten Saison wurde er Meister mit den Eisbären. Es sollten noch vier weitere Meisterschaften folgen. Seine Titelsammlung vervollständigte er 2009 mit dem Gewinn des DEB-Pokals. Zudem trug er 38 Mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft, erstmals berufen vom damaligen Nationaltrainer Uwe Krupp. Seine Vorfahren stammten aus Deutschland, sein Vater verließ mit seinen Eltern als dreijähriges Kind den Heimatort Kitzingen und wanderte nach Kanada aus. So konnte er einen deutschen Pass beantragen.

Der jetzt 42-Jährige lebt heute mit seiner Familie in Bradford/Ontario wieder in Canada. Er ist Vater von drei Kindern, die älteste Tochter ist eine waschechte Berlinerin (geboren im Krankenhaus Friedrichshain). Inzwischen arbeitet er für die nordamerikanische Spielergewerkschaft NHLPA und hat ein Programm initiiert, das Profis dabei helfen soll, ein Berufsleben neben und nach der Zeit auf dem Eis aufzubauen. Er selbst machte während seiner Zeit als Profi in Berlin einen Universitätsabschluss.

Der langjährige Kapitän der Eisbären und aktuelle Co-Trainer Andre Rankel, den bis heute eine Freundschaft mit Rob Zepp verbindet, war bei den großen Karrieremomenten des Goalies stets an dessen Seite. Da wäre beispielsweise das Finalspiel in der Saison 2007/08, an das sich Zepp gerne erinnert, als Florian Busch in der Verlängerung das entscheidende Tor bei den Kölner Haien machte: „Das war die erste Meisterschaft, die ich gewonnen habe, seit ich sieben Jahre alt war. Es ist schwer, dieses Gefühl zu wiederholen.“ Oder die gedrehte Meisterschaft in der Saison 2011/12: „Ein ähnliches Gefühl hatte ich in Mannheim, als wir im vierten Finalspiel dabei waren, 2:5 zu verlieren und noch acht Minuten auf der Uhr hatten. Und dann haben wir das Spiel gedreht und sind in Berlin Meister geworden.“

Bei der Ehrung war selbstverständlich Rob Zepp persönlich anwesend und die Fans aus der Hartmut Nickel Kurve hatten ein dem Anlass angemessenen Choreo geboten.

Fotos: © Stephan Wenske

Hans-Peter Becker

Avatar von Hans-Peter Becker

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert