Heinevetter, Lindberg, Koch & Co. bezwingen die Löwen

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Füchse Berlin – Rhein-Neckar Löwen 29:23 (12:11). Mit einer sensationellen Leistung über 60 Minuten hinweg haben die Füchse Berlin den amtierenden Meister und frischgebackenen Pokalsieger bezwungen. Gegen die Rhein-Neckar Löwen gab es ein 29:23 (12:11), das auch in dieser Höhe verdient war. Wermutstropfen allerdings der Ausfall von Steffen Fäth, der noch eingehender untersucht werden muss. Matchwinner vor 9.000 Zuschauern war am Ende Torhüter Silvio Heinevetter mit 20 Paraden, der am Ende noch aus einer Mannschaft herausstach, die eins der besten Spiele der letzten Jahre absolvierte. Als Patrick Groetzki den ersten Treffer der Partie setzte und die Rhein-Neckar Löwen in Führung brachte, da sollte noch keiner ahnen, dass das die einzige Führung des amtierenden Meisters, Tabellenführers und frischgebackenen Pokalsiegers bleiben sollte. Vielmehr kauften ihnen die Füchse von Beginn an den Schneid ab, allen voran Silvio Heinevetter. Zwar zeigte auch Andreas Palicka bei den Gästen eine gute Leistung, aber an den Füchse-Keeper kam er nicht ran, der parierte allein zwei Strafwürfe in der Startphase, dazu weitere Glanztaten.

Die Abwehr der Füchse stand felsenfest, dahinter parierte Heinevetter und so konnte auch Weltklasse-Spielmacher Andy Schmid bei den Gästen keine Akzente setzen. Vielmehr agierten die Füchse aus dem Kollektiv und führten die Partie. Hans Lindberg mit souveränen Auftritten beim Strafwurf, vielen freien Torerfolgen und vor allem ein Johan Koch mit einem ganz starken Auftritt am Kreis. Doch gegen ein Topteam wie das der Rhein-Neckar Löwen kann man sich nie sicher sein und so nutzten die Gäste die ganz wenigen Fehler der Füchse, profitierten von Paraden ihres Torhüters und glichen jeweils beim 5:5 und 11:11 nochmals auch. Umso wichtiger, dass Mattias Zachrisson die Führung vor der Pause nochmals zum 12:11 in Führung brachte und Heinevetter den letzten Angriff der Löwen parierte.

Mit der Pausensirene hatten die Füchse allerdings den ersten Schock schon hinter sich, denn in einer Abwehraktion verletzte sich Steffen Fäth beim Zusammenprall mit einem Gegenspieler das Knie und musste verletzt in die Kabine. Der Toptorschütze der letzten Spiele wird morgen eingehend untersucht, unterzieht sich einer MRT-Diagnose und dann können weitere Prognosen zur Verletzung und zu einem möglichen Ausfall getroffen werden. Die Mannschaft ließ sich davon aber nicht beirren und hatte die Löwen auch nach der Pause im Griff. Umso überraschender, war doch Fäth in den letzten Spielen eigentlich unverzichtbar. Doch Fabian Wiede führte wieder einmal überlegt und effektiv Regie, unter anderem ersetzte Oilver Milde dann Fäth und wurde ebenfalls ins Spiel gebracht. Und dann wurde immer wieder der Kreis gesucht, wo Koch entweder traf oder einen Strafwurf für Lindberg herausholte.

Und so waren die Löwen mehr als verwundert, als die Füchse ihre Führung über 19:15 auf 23:17 ausbauten. Egal wie Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen auch agierte, die Füchse hatten immer eine Antwort. Und im Zweifelsfall hieß diese Antwort dann eben Heinevetter, wo der Torhüter aufgrund der Leistung seiner Vorderleute immer wieder zu tollen Paraden kam. Am Ende feierten die Füchse-Fans unter den 9.000 Zuschauern im ausverkauften Fuchsbau Max-Schmeling-Halle ihr Team. Mit seinem neunten Treffer sorgte dann Lindberg für den 29:23-Endstand, bevor Heinevetter diesen mit seiner 20. Parade absicherte. Für die Füchse geht es bereits am Donnerstag gegen die TSV Hannover-Burgdorf und dann am Wochenene zu den Ottostadt Magdeburg EHF Cup Finals.

Heinevetter, Stochl; Wiede 2, Elisson, Milde, Vukovic, Struck 2, Gojun, Lindberg 9/5, Zachrisson 4, Fäth 2, Reißky, Koch 6, Drux 4.  Velimir Petkovic, Trainer Füchse Berlin:
Die Rhein-Neckar Löwen sind meiner Meinung nach mit Abstand die beste Mannschaft der Bundesliga. Aber ich habe meinen Jungs gesagt, dass auch sie irgendwann einen schlechten Tag haben und den hatten sie heute. Meine Mannschaft hat überragend gespielt und immer Antworten gefunden. Meine Deckung war immer da und dahinter dann Silvio Heinevetter im Tor. Wir haben dieses Duell auch im Tor gewonnen. Das war mit sechs Toren ein souveräner und verdienter Sieg.

Bob Hanning, Geschäftsführer Füchse Berlin:
Von den letzten zwölf Jahren war das eines unserer besten Spiele. Das war heute ein ganz großes Spiel von uns und das konsequent über 60 Minuten. Wir haben auch die Verletzung von Steffen Fäth geschluckt, Paul hat seine Leistung abgerufen. Bei uns hat heute alles gepasst, bei den Löwen nicht, deshalb haben wir hochverdient gewonnen.

Nikolaj Jacobsen, Trainer Rhein-Neckar Löwen:
Glückwunsch, das war ein verdienter Sieg für die Füchse Berlin. Das war nicht unser Tag. Wir kamen nicht richtig ins Spiel rein. Wir sind mit dem Tempo runtergegangen und dem langsamem Aufbau von Berlin. Das hat uns gestört, wir konnten nicht unsere Gegenstöße laufen und Heinevetter hatte einen Sahnetag heute im Tor. Wir haben zu viel verschossen heute und das war ein Hauptgrund, warum wir  mit leeren Händen nach Hause fahren. Insgesamt war das ein hoch verdienter Sieg für die Füchse.

Oliver Roggisch, Sportlicher Leiter Rhein-Neckar Löwen:
Wir werden uns heute richtig ärgern. Das war eine super Leistung der Füchse. Sie haben kämpferisch das gezeigt, was wir uns vorgenommen hatten. Silvio hat das Tor vernagelt, wir kennen es selbst wie das ist, wenn die Torhüter nichts zulassen. Gegen Erlangen werden wir nun ein komplett anderes Gesicht zeigen.

Quelle: Füchse Berlin Handball

 

Veröffentlicht von

Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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