Der 1. FC Union reist am 23. Spieltag nach Braunschweig. Es ist das Duell der Enttäuschten, beide Vereine sind bisher hinter den selbst gesteckten Erwartungen zurückgeblieben. In dieser Saison sind die Duelle im Mittelfeld angesiedelt. Das Hinspiel am 6. Spieltag endete 1:1 für Union war es der 9. Punkt in der Saison und für Braunschweig der achte. Viel geändert hat sich im weiteren Saisonverlauf nicht. Union hat den Trainer gewechselt, eine Maßnahme, zu der in Braunschweig bisher nicht gegriffen wurde. Torsten Lieberknecht ist dort seit 2008 Trainer und führte die Mannschaft von der Regionalliga bis in die 1. Bundesliga. Am aktuellen Punktestand von 26 müssen die Braunschweiger dringend etwas ändern. Die Abstiegszone ist bedrohlich nah. Die Eisernen dagegen wollen den Schwung nach dem Heimsieg gegen Spitzenreiter Düsseldorf nutzen und Punkte nachlegen.
In der Mannschaft der Eisernen grassierte in den letzten Tagen ein Grippevirus, so dass einige Fragezeichen hinter dem für Sonntag verfügbaren Personal stehen. Auf keinen Fall spielen wird Kapitän Felix Kroos, der wegen einer Gelb-Sperre nur die Daumen drücken kann. Für ihn wird, da hatte sich Trainer Andre Hofschneider ja bereits nach dem Spiel gegen Düsseldorf festgelegt, Grischa Prömel in die Startformation rücken. In der Pressemitteilung las sich das so: „Die kürzlich erkrankten Toni Leistner, Marcel Hartel und Peter Kurzweg konnten in dieser Woche dagegen wieder zu unterschiedlichen Zeitpunkten ins Mannschaftstraining einsteigen. Stephan Fürstner scheint seine muskulären Probleme vollkommen auskuriert zu haben und überstand die Einheiten ohne Rückschläge. Neben dem zuletzt angeschlagenen Christoph Schösswendter stand Kenny Prince Redondo nach langer Verletzungspause erstmalig wieder auf dem Trainingsplatz, wo er größtenteils individuelles Training absolvierte. Hinter den Personalien Christopher Trimmel, Dennis Daube und Berkan Taz (alle erkrankt) stehen ebenfalls noch Fragezeichen für eine mögliche Berücksichtigung im Kader.“
Vollzählig werden auf jeden Fall die Fans aus Berlin vor Ort sein. Alle 2.210 Tickets für den Auswärtsblock im Stadion an der Hamburger Straße wurden verkauft. Da wird Wind und Wetter getrotzt und die Mannschaft unterstützt. Das Spiel am Sonntag wird um 13:30 Uhr von Schiedsrichter Benedikt Kempkes geleitet werden. Er pfiff in dieser Saison die Eisernen bereits zu einem Auswärtssieg. Er leitet am 10. Spieltag die Partie der Eisernen in Regensburg, es war ein 2:0 Auswärtssieg. Ein solches Ergebnis wäre erstrebenswert. Vorausgesetzt es wird ein Auswärtsdreier, der Aufstiegsrelegationsplatz bliebe in Sichtweite. Bleibt zu hoffen, dass der Grippevirus nicht allzu sehr gewütet hat und keine überraschenden Krankmeldungen provoziert hat.
Hans-Peter Becker