Füchse verlieren nach deutlicher Führung in Leipzig in der Schlusssekunde

Im Topspiel des 1. Spieltages der Handball-Bundesliga waren die Füchse Berlin zum SC DHfK Leipzig gereist. Die Füchse fanden sehr gut ins Spiel, Torhüter Miloslavljev und die Abwehr funktionierten perfekt und es gelang ein 7:1-Start nach Maß. Auch bedingt durch doppelte Zeitstrafen gegen Marsenic und Gojun kam Leipzig Stück für Stück wieder zurück. In der zweiten Halbzeit mussten die Füchse die Führung aus der Hand geben und unterlagen in einer dramatischen Schlussphase mit 23:24 (14:10). 10/5 Treffer von Lindberg und sechs Treffer von Wiede waren die besten Torschützen der Partie.

Die Füchse Berlin erwischten bei der Auswärtspartie beim SC DHfK Leipzig den deutlich besseren Start. Füchse-Trainer Velimir Petkovic gab Dejan Milosavljev den Vorzug im Tor, auch weil Silvio Heinevetter mit einem grippalen Infekt in Berlin bleiben musste. Der Neuzugang konnte sich aber auch auf eine stabile Abwehr verlassen, die von Beginn an Leipzig den Schneid abkaufte. Aber auch auf Leipiger Seite wurde in der Abwehr beherzt zugepackt, so dass Hans Lindberg bei den Füchsen den ersten Treffer der Partie mit einem Strafwurf erzielte.

Auf der anderen Seite gelang es Dejan Milosavljev einen Strafwurf von Patrick Wiesmach zu parieren, so dass Fabian Wiede im Gegenzug auf 0:2 erhöhte, bevor Lindberg auf 0:3 erhöhte. Für die Hausherren war einfach kein Durchkommen durch die Berliner Abwehr, so dass kleinere Abstimmungsfehler und auch Passfehler im Berliner Angriff den Füchsen noch nicht schadeten. Zwar parierte Joel Birlehm, er hatte im Leipziger Tor zunächst den Vorzug erhalten, einen Strafwurf von Lindberg. Doch Leipzig konnte daraus ebenso wenig Kapital schlagen wie aus einem weiteren Berliner Ballverlust.

Nach Wiedes Treffer zum 0:4 nahm Andre Haber auf Seiten der Leipziger die erste Auszeit. Im folgenden Angriff holte seine Mannschaft noch eine Zeitstrafe gegen Berlin heraus, doch einnetzen konnten sie nicht. Stattdessen hinterlief Lindberg in Unterzahl die Leipziger Abwehr und wurde von Wiede mustergültig zum 0:5 bedient. Es waren bereits mehr als zehn Minuten gespielt, als Max Jahnke den ersten Heimtreffer zum 1:5 erzielte. Nach dem 1:6 von Tim Matthes nimmt Haber bereits die zweite Auszeit und brachte erstmals den kroatischen Neuzugang Marko Mamic.

Leipzig war nun besser im Spiel und lies sich im Angriff nicht mehr so verunsichern. In Überzahl traf Mamic zum 2:7, bevor Philip Weber mit einem Treffer ins leere Tor auf 3:7 verkürzte. Das Spiel war nun ausgeglichen und auf Leipziger Seite versucht sich Trainer Andre Haber mit einem weiteren Wechsel. Er brachte den von SG Insignis Westwien gewechselten Viggo Kristjansson, der sich bei den folgenden drei Strafwürfen als sicherer Schütze erwies. Zudem kam in der 20. Minute Jens Vortmann ins Tor, der ehemalige Fuchs feierte damit sein Comeback nach einem Kreuzbandriss und konnte sich beim 9:12 sogar selbst in die Torschützenliste eintragen.

Nun reagierte auch Füchse-Trainer Velimir Petkovic mit seiner ersten Auszeit, zumal Marsenic schon mit der zweiten Zeitstrafe belastet war. Bei den Füchsen wurde im Rückraum variiert, im zweiten Anlauf kann dann auch Stipe Mandalinic erfolgreich zum 9:14 abschließen. Den letzten Treffer vor der Pause erzielte dann Leipzigs Jahnke zum 10:14. Nachdem sich direkt vor der Pause auch noch Jakov Gojun seine zweite Zeitstrafe abholten waren beide Berliner Innenblockspieler doppelt vorbelastet.

Berlin kann den Vorsprung nicht verteidigen 

Die Gastgeber hatten offensichtlich durch den verkürzten RÜckstand wieder Selbstvertrauen getankt, entsprechend starteten sie in die zweite Halbzeit. Leipzig drückte weiterhin aufs Tempo und versuchte vor allem den Innenblock der Füchse unter Druck zu setzen. Dort musste Petkovic variieren, brachte unter anderem Paul Drux in der zentralen Defensive. Zunächst ließ sich Berlin aber nicht verunsichern, gerade über ein gutes Umschaltspiel zwischen Angriff und Abwehr erhöhten sie noch auf 10:15. 

Auf Leipziger fand nun Jens Vortmann immer besser ins Spiel. Seine Paraden, unter anderem ein abgewehrter Kempatrick, ermöglichte es seinem Team auf 13:15 zu verkürzen. Bei den Füchsen versuchte nun Paul Drux fast im Alleingang die Situation zu lösen, der Halblinke ging kompromisslos ins direkte Duell und konnte so zumindest einen Strafwurf herausholen, den Lindberg zum 13:16 verwandelte. Mit einem Doppelschlag verkürzte Leipzig auf 15:16 und die Partie war wieder offen. 

Die Füchse waren nun unter Druck, konnten aber die Nerven bewahren. Allerdings gingen Velimir Petkovic die Alternativen aus, da er einerseits in der Abwehr improvisieren mussten und andererseits im Angriff Stipe Mandalinic nur wenig Akzente setzen konnte. Noch einmal konnten die Füchse aber die gegnerischen Fehler nutzen und auf 16:19 davonziehen. Angefeuert vom Heimpublikum gab aber Leipzig nie auf, auch wenn sie lange Zeit immer wieder herankamen ohne auszugleichen. 

In der 53. Minute war es dann Lucas Krzikalla, der mit seinem Treffer zum 21:21 erstmals für die Gastgeber ausglich. Nach einer weiteren Parade von Vortmann gelang dann Philipp Weber in der 55. Minute erstmals der Führungstreffer. Für die SChlussphase forderte Petkovic nun alle Kraftreserven ein, ordnete eine 5:1-Abwehr mit dem vorgezogenen Wiede an. Die Torlaune der Leipziger können damit gebremst werden und in der 58. Minute glich Lindberg mit seinem zehnten Treffer zum 22:22 wieder aus. 

In den beiden Schlussminuten nahm zunächst Leipzigs Trainer Haber seine letzte Auszeit. Zunächst konnte Gojun für die Füchse blocken, doch der Ball blieb bei den Hausherren und Marko Mamic traf 60 Sekunden vor Schluss zum 23:22. Auf der Gegenseite konnte Marsenic postwendend für die Füchse ausgleichen und Leipzig verblieben noch 40 Sekunden. Leipzig spielte den letzten Angriff konzentriert aus, Semper bediente Krzikalla und der erzielte eine Sekunde vor dem Abpfiff den 24:23-Siegtreffer.

Quelle: Füchse Berlin

Veröffentlicht von

Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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