Am Ende war Aufgabe für Fabian Wiede nicht zu lösen. In der Flensburger Arena war die Spielzeit bereits abgelaufen. Die Füchse hatten noch Freiwurf zugesprochen bekommen. Der Nationalspieler bekam den Ball an der Fünf-Mann-Mauer vorbei, jedoch erwartungsgemäß nicht ins Tor. Es blieb beim 31:31. Die Füchse hatten die erste schwere Auswärts-Aufgabe der noch jungen Saison gemeistert.
Vom Anwurf an demonstrierten die Berliner in Flensburg ihr gewachsenes Selbstvertrauen. Nach 13 Minuten ging der Dritte der letzten Meisterschaft nach zuvor ausgeglichenen Spielverlauf und –ergebnis zum ersten Mal in Führung (9:8). Im weiteren Verlauf konnten die Berliner sogar kurzzeitig einen drei-Tore-Vorsprung herauswerfen (11:14/ 22.). Das Spiel der Gäste wurde dabei immer wieder von Matthias Gidsel angetrieben. Der dänische Weltklassemann prägt schon kurz nach Saisonstart den Rhythmus des Füchse-Spiels. Am Ende war Gidsel mit 11 Toren auch der erfolgreichste Berliner.
Flensburg fand lange Zeit nicht zum gewohnten Flow, kämpfte sich zur Halbzeit jedoch auf 15:16 heran.
Nach der Pause agierten beide Teams weiter auf hohem Niveau. Obwohl die Gastgeber, bei denen der schwedische Ausnahmekönner Jim Gottfridsson zum Lenker wurde, jetzt stärker aufspielten, konnten sich die Füchse neuerlich mit vier Toren absetzen (24:20 / 42.)
Dass eine solche Führung im Handball im Allgemeinen und in Flensburg im Besonderen nichts bedeuten kann, erlebten die Berliner zehn Minuten vor Schluss. Kurz-zeitig schlichen sich Fehler in ihr Spiel ein – Pässe an den Kreis kamen nicht an, Bälle wurden leichtfertig verworfen und schon lagen die Gastgeber in Führung – 29:28 /52. Die Antwort jedoch kam prompt. Eine erneute Führung der Berliner glichen die Flensburger immer wieder aus – bis zum 31:31. Ein Unentschieden, das dem Verlauf der hochklassigen Partie gerecht wurde.
Füchse Coach Jaron Siewert war in seiner Einschätzung hin- und hergerissen. „Ich sehe das Spiel von zwei Seiten. Einerseits können wir stolz auf den Punktgewinn sein. Aber auf der anderen Seite können wir ein wenig enttäuscht sein, denn wir haben das Spiel in unserer Hand, sind mit vier Toren in der zweiten Hälfte vorn. Das müssen wir lernen“
Herbert Schalling
Für die Füchse erfolgreich: Wiede (1), Holm (5), Andersson (3), Lindberg (1), Gidsel (11), Freihöfer (3), Vujovic (5/5), Marsenic (2)