„Es sieht zumindest nach einer Mannschaft aus“

Seit Montag ist Trainer Cedric Enard zurück in Berlin und leitet das Training des Deutschen Meisters. Für seine BR Volleys stehen am Wochenende (04. und 05. Okt) zwei wertvolle Tests gegen Lüneburg an, ehe man am 12. Okt bei den Netzhoppers SolWo Königspark in die neue Bundesliga-Saison startet. Über den Stand der Vorbereitung spricht Cedric Enard im Interview:

Cedric, Du bist erst seit wenigen Tagen zurück. Hast Du das schmerzhafte Ende der Europameisterschaft mit dem vierten Platz für Frankreich schon verdaut?
Cedric Enard: Es geht weiter. Für Volleyball in Frankreich war dieses Event ein wichtiger Meilenstein. Die mediale Aufmerksamkeit in TV, Zeitung und Internet war immens. Seit 30 Jahren hatten wir kein derartig großes Turnier in unserem Land. Leider war es letztlich für uns als Mannschaft nicht erfolgreich, was uns ziemlich wehtat. Serbien hat im Halbfinale großartig gespielt und wir hatten nach einem insgesamt guten Turnier plötzlich eine schlechte Tagesform. Damit nahm der Sommer kein gutes Ende, aber so bitter kann der Sport sein.

Nun liegt der Fokus auf der Saison mit den BR Volleys. In welcher Verfassung siehst Du die Mannschaft?
Enard: Die Vorbereitung gestaltet sich ähnlich schwierig wie in der letzten Saison. Unsere Trainingsgruppe war lange Zeit sehr klein und wir werden erst nach dem World Cup, wenn Ben, Jeff und Sergey zum Team stoßen, am 17. Oktober komplett sein. Damit fehlen uns diese drei wichtigen Spieler zum Saisonstart. Wir sind jetzt zwar nicht vollzählig, aber es sieht zumindest nach einer Mannschaft aus. In den letzten Wochen hat Lucio Oro mit den verfügbaren Spielern intensiv gearbeitet und wir haben viele Einheiten gemeinsam mit den Netzhoppers absolviert. Lucio und Scout Rafal Zajac haben dabei einen guten Job gemacht.

An diesem Wochenende gibt es zwei Testspiele in Hamburg gegen Lüneburg. Ist es noch ein Kennenlernen oder bereits die letzte Standortbestimmung vor dem Saisonstart?
Enard: Ich habe immer betont, dass diese zwei Matches für uns äußerst wichtig sind. Wir treffen auf einen sicher schon besser eingespielten Gegner, der uns fordern wird. Wir haben jetzt einen Kader zusammen, in dem – zumindest auf einigen Positionen – Konkurrenzkampf herrscht. Jeder Spieler sollte also an sein Maximum gehen, denn viele Gelegenheiten sich zu zeigen, gibt es vor dem Start der Saison nicht mehr. Im Zusammenspiel wird gewiss noch nicht alles funktionieren. Aber diese Testduelle sind ja genau dafür da, um herauszufinden, wo es hakt.

In gut einer Woche steht dann der Auftakt bei den Netzhoppers an. Was kann man von der Mannschaft zum Pflichtspielstart erwarten?
Enard: Ich hoffe natürlich, dass wir besser als in die letzte Spielzeit starten. Die Situation ist etwas anders als im Vorjahr, denn ich kenne einen Teil des Teams und einige wichtige Spieler sich auch untereinander. Wir wollen in Bestensee und danach beim Heimauftakt gegen Giesen alles geben und erfolgreich sein.

Quelle: BR Volleys/Christof Bernier

Veröffentlicht von

Christian Zschiedrich

Er kann von sich mit Fug und Recht behaupten, immer ein Leben für und durch den Sport geführt zu haben. Er spielte Fußball, nicht mal untalentiert, brachte es dabei zu einigen Ehren, studierte Sport in Leipzig, arbeitete als Sportlehrer und trainierte Fußballmannschaften. Zwischendurch erwarb er beim DFB seine Trainerlizenz. Nach und nach entdeckte er dabei sein Herz für den Sportjournalismus, schrieb Artikel für verschiedene Zeitungen und hob in Berlin eine eigene Sportsendung im Lokal-TV aus der Taufe. Über 2.000 Sendungen wurden unter seiner Leitung produziert. An`s Aufhören verschwendet er keinen Gedanken, schließlich bietet das Internet viele neue Möglichkeiten.

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