Erfolgloses Hamburger Wochenende

Die beiden Berliner Proficlubs bekamen es mit ihren jeweiligen Ligakollegen aus Hamburg zu tun. Sämtliche Punkte blieben bei den Hamburgern. Im Abendspiel der 2. Bundesliga sorgte das Duell zwischen Hertha und dem HSV für ein ausverkauftes Olympiastadion. Es passierten 71.500 Zuschauer die Stadiontore, darunter 20.000 Fans des HSV. Das war es dann auch mit dem Positiven aus Sicht der gastgebenden „Alten Dame“.

Hertha und Heimspiele, das passt in dieser Saison so gar nicht. Neun Heimspiele, nur zwei Siege, ein Unentschieden und eben sechs Niederlagen, das Torverhältnis von 12 zu 17 ist ein mieser Wert. In der inoffiziellen Heimtabelle belegt Hertha den vorletzten Platz. Dagegen steht man, würden nur die Auswärtsspiele zählen, auf dem Relegationsplatz für den Aufstieg, mit fünf Siegen und drei Unentschieden. Das ist kurios und wohl nicht so leicht zu erklären.

Im Spiel gegen den HSV kann Herthanern wenigstens ein kleines Lob für die kämpferische Leistung ausgesprochen werden. Ja, wenn man die Buden nicht macht, dann schlägt halt der Gegner zu. Der Sportverein aus der Hansestadt war gnadenlos effektiv und lag zwischenzeitlich mit 2:0 in Führung. Das 1:0 erzielte Davie Selke, ein Ex-Herthaner, der etwas später, nach einem unglücklichen Zusammenprall, verletzt ausscheiden musste. Ihm ist gute Besserung zu wünschen, nach der Diagnose Jochbeinbruch. Das 2:0 fiel durch Ransford-Yeboah Königsdörffer, gebürtiger Berliner, er spielte von 2014 bis 2019 im Hertha-Nachwuchs.

Innerhalb von acht Minuten gelang den Blau – Weißen der Ausgleich. Es sollte nicht sollen sein. Der HSV setzte noch einen Konter und Hertha stand mit leeren Händen da. Jetzt wird es schwer, wahrscheinlich zu schwer, um weiter ernsthaft in den Aufstiegskampf eingreifen zu können.

Einen Tag später kann das, was der Hertha attestiert werden konnte, über den 1. FC Union schwerlich berichten werden. Beim Auftritt der Eisernen im Stadion am Millerntor stimmte fast nichts. Es war eher Fußball zum Abgewöhnen. Das Erzielen von Toren gehört nicht zu den Kernkompetenzen beider Mannschaften. Der 1. Union war mit der Bilanz von 16 Toren in 18 Spielen nach Hamburg gereist. Kein Einziges kam hinzu, jetzt haben die Wuhlheider die geringste Trefferzahl aller Bundesliga-Teams zu verzeichnen. Sie gestatteten den St. Pauli Kickern drei Torerfolge. Sie zogen damit nach Punkten mit dem 1. FC Union gleich.

Es wartet eine Menge Arbeit und die nächsten Aufgaben machen es nicht einfacher. Zum bevorstehenden 20. Spieltag kommt RB Leipzig in die Wuhlheide. Vielleicht gelingt ja eine Überraschung. So vier bis fünf Siege sollten bis zum Saisonende geholt werden, um das Abstiegsgespenst zu vertreiben. Die Zielstellung vor der Saison war mal eine ganz andere.

Hans-Peter Becker

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