Erfolge nur im Oberhaus – Berliner Profifußball im Überblick

Pressekonferenz nach dem Spiel Foto: © Hans-Peter Becker

Zunächst mussten am Osterwochenende die Profis von Viktoria ran. Am Samstag empfingen sie im Jahnsportpark den MSV Duisburg. Der Meidericher Spielverein war einst ein Gründungsmitglied der Bundesliga und gehörten 19 Jahre der Bell-Etage des Westdeutschen Fußballs an. Zwischenzeitlich ging es runter bis in die Amateurliga. Die Rückkehr in den bezahlten Fußball wurde 1988 geschafft. Es folgten sogar 9 weitere Bundesligaspielzeiten, die Zebras wurden zu einer Fahrstuhlmannschaft. Erst pendelten sie zwischen erster und zweiter Liga und seit 2013 zwischen der zweiten und der dritten Liga. Dem Verein fehlt das nötige Geld und zudem drücken Altlasten auf den Etat. Eine Rückkehr in den „richtig bezahlten Fußball“ scheint in weite Ferne gerückt. Auf weiteres Jahr im Unterbau können sich die Duisburger wohl einrichten. In Berlin gelang ihnen ein 1:0 Erfolg und wohl mehr als die halbe Miete für den Klassenerhalt. Kann sein, dass sich Viktorias Trainer bei seinem Matchplan etwas verwachst hat. Was gegen Magdeburg funktionierte, ging gegen den MSV in die Hose. Glücklicherweise verlor am Tag darauf der SC sein turbulentes Heimspiel gegen 1. FC Magdeburg mit 4:5, so bleiben die Himmelblauen weiter über dem Strich. Zum nächsten Auswärtsspiel geht es zu den so gut wie abgestiegenen Würzburger Kickers, die in der letzten Saison noch Zweitligist waren. Sollten sie gegen Viktoria verlieren, wäre der Absturz in die Bayernliga besiegelt.

Am selben Tag bescherte die Hertha ihren Anhängern lange nicht gekannte Glücksgefühle und ergriff den wohl letzten Strohhalm. Jedenfalls sind nach dem 1:0 Erfolg in der Fremde bei den mit gefährdeten Augsburgern die Chancen auf den Klassenerhalt wieder realistischer. Ein bisschen Glück gehört eben auch dazu.

Am Sonntag waren die Eisernen die wohl sicherste Bank für alle Freunde von Fußballwetten. Die Frankfurter von der Eintracht waren zu euphorisiert von ihrem Sieg im Camp Nou zu Barcelona. Die Eisernen führten nach nur 21. Minuten 2:0 und das reichte gegen die Siegestrunkenen. Du musst eben auch Glück mit dem Spielplan haben. Am Mittwoch, 20. April, steht das Halbfinale im DFB-Pokal gegen RB Leipzig an. Mal sehen, ob die Eisernen in dieser Saison dann zum fünften Mal ihren Mannschaftsbus vor dem Olympiastadion parken dürfen. Sollten sie es schaffen, kommen als Gegner der FC Freiburg oder der HSV in Betracht. Ein Witzbold meinte, alles Mannschaften, die sonst keine Chance auf einen Meistertitel haben. Den wird auch in diesem Jahr, wie üblich, der FC Bayern holen. Es wäre der zehnte in Folge und das hat, mal gesamtdeutsch betrachtet, nur der BFC Dynamo geschafft.

Hans-Peter Becker

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